Laut einer aktuellen Emnid-Umfrage für das evangelische Monatsmagazin "chrismon" wollen 51 % der Deutschen künftig weniger Fleisch essen. 40 % der Befragten begründen dies mit einer gesünderen Lebensweise. 14 % mit dem Tierschutz. 13 % wollen mit dem Fleischverzicht das Klima schützen und 11 % führen finanzielle Aspekte an. Ganz ohne Fleisch leben heute 3 % der Deutschen. Bekannt ist aber auch, dass sich Absichten der Verbraucher in der Realität meist wenig widerspiegeln. Nichtsdestotrotz sehen Fleischkritiker in den Umfrageergebnissen eine Trendwende. Erfreut zeigte sich unter anderem Ulrike Höfken von den Grünen. "Weniger Fleisch zu essen, liegt im Trend", sagte sie in einer Stellungnahme. Die Umfrage spiegele die Verbraucherreaktion auf die Fleischskandale und die Negativseiten des Massenfleischkonsums wider. Statt der von Ernährungswissenschaftlern empfohlenen 350g, verzehre jeder Deutsche im Durchschnitt heute rund 1,2 kg Fleisch- und Wurstprodukte pro Woche. Die Hälfte des weltweit gehandelten Getreides werde als Futtermittel für die Massentierhaltung verwendet. Die Grünen fordern daher bei der anstehenden EU-Agrarreform den Stopp der Förderung der "industriellen Massentierhaltung". Stattdessen müssten Förderprogramme im Bereich tiergerechter Produktion und gute Kindergarten- und Schulernährung ausgebaut werden.
vgl.: Gammelfleisch auf Vorzeigehof entdeckt (30.7.2010) Geflügelnachfrage steigt, Preise gesunken (30.7.2010) Fleischverzehr in Deutschland trotz Krise stabil (7.5.2010) Aigner: "Fleisch gehört zu ausgewogener Ernährung" (21.1.2010) EU-Parlament schlägt Fleischverzicht vor (4.2.2009)