Am 5. November wählen die US-Amerikaner einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Zur Wahl stehen der ehemalige US-Präsident Donald Trump für die Republikaner und die derzeitige Vizepräsidentin Kamala Harris für die Demokraten.
Im Wahlkampf spielt auch die Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Sowohl Trump als auch Harris versuchen, die ländliche Bevölkerung in wichtigen Swing States wie Wisconsin oder Pennsylvania für sich zu gewinnen.
Das US-Onlinemagazin „Just Food“ beschreibt , wie sich Harris und Trump zu Agrarthemen positioniert haben.
Harris plant Maßnahmen gegen Wucherpreise
Im Falle ihrer Wahl will Harris das erste landesweite Verbot gegen Wucherpreise erlassen, das sich speziell gegen große Lebensmittelkonzerne, die Fleisch- und Geflügelindustrie und den Lebensmitteleinzelhandel richtet.
Trump hingegen hat keine aktiven Pläne zur Senkung der Lebensmittelpreise. Für ihn sei die Verteuerung alltäglicher Güter wie Lebensmittel auf wirtschaftliches Versagen der aktuellen Regierung zurückzuführen.
Sein Ansatz: Energiekosten und Steuern senken. Dadurch würden auch die Lebensmittel günstiger werden.
Für Trump zählt die produktive Landwirtschaft
Als Vizepräsidentin und ehemalige US-Senatorin hat Harris den „Green New Deal“ unterstützt und sich für nachhaltigere Praktiken in der Landwirtschaft ausgesprochen.
Anders als Trump sieht sie den Klimawandel als direkte Bedrohung für die Lebensmittelproduktion und will diesen durch eine fortschrittliche Umweltpolitik, die auch die Landwirtschaft betrifft, bekämpfen.
Während seiner Präsidentschaft verfolgte Trump einen deregulierenden Ansatz, um die Belastung der Landwirte durch Umweltauflagen zu verringern.
Seine Regierung hob mehrere Richtlinien aus der Präsidentschaft von Obama auf und konzentrierte sich auf die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität, ohne Rücksicht auf ökologische Nachhaltigkeit.
Harris will kleine Betriebe unterstützen
Sowohl Harris als auch Trump haben sich in der Vergangenheit für Agrarsubventionen eingesetzt. Trump hat während seiner Amtszeit als Präsident umfangreiche finanzielle Unterstützung für Landwirte bereitgestellt, insbesondere während des Handelskrieges zwischen den USA und China, der erhebliche Auswirkungen auf die amerikanische Landwirtschaft hatte.
Harris sprach sich ebenfalls für eine Unterstützung der Landwirte aus, betonte aber, dass die Programme gerechter und ökologisch nachhaltiger gestaltet werden müssten. Die derzeitigen staatlichen Agrarsubventionen würden laut Harris große, industrielle Betriebe gegenüber kleineren Familienbetrieben unverhältnismäßig begünstigen.
Sie plädierte außerdem dafür, Agrarsubventionen an Umweltleistungen wie die Reduzierung von CO2-Emissionen zu koppeln.
So betrifft die Einwanderungspolitik die Landwirtschaft
Trumps restriktive Einwanderungspolitik hatte in der Vergangenheit unmittelbare Auswirkungen auf den Agrarsektor, der auf die Arbeitskraft von Einwanderern, insbesondere aus Lateinamerika, angewiesen ist.
Während der Präsidentschaft Trumps herrschte unter den Landwirten große Besorgnis über einen Arbeitskräftemangel aufgrund der strengeren Durchsetzung der Einwanderungsbestimmungen. Harris hingegen befürwortet eine Einwanderungsreform, die Wege zur Staatsbürgerschaft für Landarbeiter ohne Papiere vereinfacht und sicherstellt, dass sie Zugang zu Arbeitsschutz und fairen Löhnen haben.