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topplus Good-bye GAP

Landwirt berichtet: Welche Förderung gibt es für Englands Bauern nach der GAP?

Für Englands Bauern gibt es keine EU-Flächenprämien mehr, dafür sind 100 verschiedene, frei auswählbare Leistungen im Bereich Biodiversität, Umwelt- und Naturschutz im Angebot.

Lesezeit: 3 Minuten

Prämiengelder nur noch für konkrete Leistungen im Bereich Umwelt- und Naturschutz sowie Biodiversität - das ist bereits Alltag für Englands Bauern. Ab 2028 sollen die flächenbezogenen Direktzahlungen ganz entfallen. Wie die neue Förderpraxis in der Praxis ankommt, berichtete der englische Landwirt Tom Martin auf den DLG-Unternehmertagen 2024 am 10. und 11. September in den Wesser-Ems-Hallen in Oldenburg zum  
Thema: „Bürokratie managen - Freiraum schaffen“.

Tom Martin bewirtschaftet einen Ackerbaubetrieb mit Weizen, Raps und Bohnen in der Nähe von Cambridge. Martin, der einen Instagram Kanal als Farmer Tom betreibt, berichtete eindringlich von der depressiven Stimmung der Landwirte nach dem Brexit. Viele befürchteten, dass nach der GAP ein System aufgestellt wird, dass konkrete Naturschutzergebnisse wie etwa die Zahl der Nester etc. honoriert. Dazu kam die Sorge, dass die Zahlungen in der Höhe nicht ausreichen. Nach langen Diskussionen steht den Bauern in England nun ein Katalog von verschiedenen Maßnahmen im Bereich Biodiversität, Fruchtfolge, Untersaaten etc. zur Verfügung, die sie in jetzt Jahr aufs neue flexibel auswählen können.

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Nicht gerade unkompliziert: Über 100 Einzelmaßnahmen

An die Stelle der europäischen GAP treten Environmental Land Management Schemes (ELM). Diese ELM-Schemes, die sich sinngemäß mit Umwelt-Land-Management-Programmen übersetzen lassen, sind wiederum in Sustainable Farming Incentives (SFI) untergliedert.

Die SFI bieten Farmern mehr als 100 Einzelmaßnahmen, die sie für ihre Betriebe passend auswählen können. Beispiele dafür sind der Blühflächen, Leguminosenanbau, Modelle des integrierten Pflanzenschutzes oder Grünlandbewirtschaftung mit sparsamem Düngereinsatz. Landwirte bekommen eine an die Einzelmaßnahmen angepasste Vergütung sowie eine Management-Pauschale dafür, dass sie SFIs auf ihrem Betrieb durchführen.

Für den Landwirt Tom Martin ist das System komplex, er sieht allerdings auch die Vorteile: „Verbraucher und Umweltorganisationen verstehen nun den Sinn von Zahlungen und ermuntern die Bauern, mehr davon in Anspruch zu nehmen,“ erklärte Martin auf den DLG-Unternehmertagen. Positiv findet er, dass sich jeder Landwirt jährlich flexibel die Maßnahmen raussuchen kann, die er umsetzen möchte. Auch die Auszahlung der Mittel funktioniere recht gut: „Nach drei Monaten ist das Geld da,“ so Martin.

Verbraucher und Umweltorganisationen verstehen nun den Sinn von Zahlungen
Tom Martin

Allerdings sieht Marin auch einige Risiken und Probleme des Systems:

- In der Beratung fehlen in England Personen, die Landwirte verstehen und damit die Maßnahmen klug anlegen.

- Eine Verpächter haben Pachtverträge gekündigt, um selbst von den SFI zu profitieren.

- Eine Risiko ist natürlich die Beständigkeit des Systems in der Zukunft: „Was passiert, wenn die Förderung endet?“, fragt sich der britische Landwirt.

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