Eine EU-weit koordinierte Vorratshaltung von Nahrungsmitteln zur Krisenvorsorge macht kaum Fortschritte. Das stellt EU-Agrarkommissar Christophe Hansen fest.
Er betont, dass das Anlegen von Nahrungsmittelvorräten im Rahmen des Europäischen Krisenvorsorge- und Reaktionsmechanismus für Ernährungssicherheit (EFSCM) bei mehreren Gelegenheiten erörtert worden sei. Ein Konsens für bestimmte Vorschläge sei bisher aber nicht erzielt worden. Trotzdem habe sich die Kommission für das laufende Jahr vorgenommen, „den potenziellen Bedarf weiter zu bewerten“. Dieses Ziel stehe unter anderem mit den Empfehlungen des Strategischen Dialogs (SD) zur Zukunft der europäischen Landwirtschaft im Einklang.
Nach einer möglichen Anpassung der Regeln der WTO zur Vorratshaltung von Nahrungsmitteln gefragt, konstatiert der Luxemburger, dass die öffentliche Vorratshaltung für Ernährungssicherungsprogramme „unbegrenzt zulässig“ sei. Allerdings unter der Voraussetzung, dass die angelegten Vorräte zu Marktpreisen erworben und freigegeben würden.
Im Oktober hatte der ehemalige finnische Staatspräsident Sauli Niinistö im Auftrag von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen seinem Bericht zur Krisenvorsorge in der EU präsentiert. Darin forderte er unter anderem einen stärkeren Fokus auf die Lagerhaltung von Lebensmitteln. Als Positivbeispiele nannte er seine Heimat Finnland sowie die Schweiz. EU- und sogar weltweit gilt vor allem Finnland im Hinblick auf die Krisenvorsorge als vorbildlich.