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Milchviehhalter drohen mit neuem Lieferstopp

Nach dem Ende des Milch-Lieferboykotts warten die Landwirte weiter auf eine dauerhafte Lösung im Preisstreit.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach Lidl und Edeka gab es zunächst keine weiteren Ankündigungen von Preiserhöhungen aus dem Handel, berichten die Pressedienste Reuters und dpa. Zudem blieb unklar, ob die angekündigten höheren Preise für die Bauern einen Anstieg des Einkaufpreises in dem von ihnen erwarteten Umfang bedeuten werden. Handelsexperten gehen davon aus, dass die meisten Handelsketten dem Beispiel des Diskonters Lidl folgen und den Milchpreis um zehn Cent pro Liter Milch erhöhen werden. Die Butter will Lidl um 20 Cent für 250 Gramm teurer machen. In den deutschen Supermärkten war am Wochenende in Erwartung höherer Preise die Nachfrage nach Milch sprunghaft gestiegen. Die fehlenden Aussagen verärgern die Milchviehhalter jedoch immer mehr. Der Handel spricht vor allem von zehn Cent mehr für einen Liter Milch und die Molkereien konterten schnell, dass Trinkmilch nur einen geringen Teil der von ihnen produzierten Produkte ausmache. Die Bauern drohen daher nun mit einem erneuten Lieferstopp. Laut einer Umfrage der Süddeutschen Zeitung wären sie dazu bereit, sollten die endgültigen Verhandlungsergebnisse nicht zufriedenstellend sein. "Nach dem Lieferstopp könnte vor dem Lieferstopp sein", mahnte der Geschäftsführer des Bundes Deutscher Milchviehhalter (BDM), Thorsten Josef Sehm. Um kostendeckende Preise zu erzielen, müsse es eine flexible Mengensteuerung geben: Verträgt der Markt mehr Milch, bekomme er mehr, wenn nicht, dann weniger.


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Walter Peters, BDM-Vize und Landeschef im Nordosten, kündigt derweil an, dass die Bauern ihre Position im Milchmarkt ausbauen werden \- drastische Maßnahmen nicht ausgeschlossen: In den rund 70 % der Molkereien, die als Genossenschaftsbetriebe den Bauern gehören, könnten Köpfe rollen, zitieren mehrere Zeitungen den BDM-Vorstand. "Es hat sich jetzt ganz klar gezeigt, wer auf welcher Seite steht. Gewisse Leute in den Führungsetagen der genossenschaftlichen Molkereien, die sich nicht ihrem Auftrag gemäß verhalten haben, werden wir austauschen müssen, so Peters". Wo genau Köpfe rollen könnten, wolle er aber nicht sagen. Bisher lieferten die Bauern ihre Milch einfach bei den Molkereien ab, die sich dann im Absatz oft gegenseitig unterbieten und dem Bauern am Ende den Preis bezahlen, den sie erzielen können. In Zukunft aber stellt sich Peters das Geschäft ganz anders vor: Zusammen mit den Genossenschaftsmolkereien sollten die Bauern mindestens vierteljährlich den Bedarf ermitteln und ihre Produktion dann selbst so beschränken, dass am Ende ein guter Preis herauskommt \- den die Bauern vorher kennen. Von der Politik erwarten die Bauern jetzt dringend eine Korrektur des Umrechnungsfaktors: Ein Liter Milch wiegt 1,03 kg, den Bauern gegenüber rechnen die Molkereien aber mit dem Faktor 1,02. Da die Molkereien in Kilo handeln, die Bauern aber in Litern liefern, entsteht diesen pro Liter ein Schaden von 1 %. Andersherum würde schon die Angleichung des Umrechnungsfaktors an die physikalische Wirklichkeit 1 % der Milch vom Markt nehmen. Hier sieht Peters den Bund gefordert, der per Verordnung eingreifen müsse.


Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) warnte die Molkereien unterdessen davor, vom Handel zugesagte Preiserhöhungen nicht an die Bauern weiterzugeben.


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