Pflanzenschutzmittel haben ein schlechtes Image – und sind dennoch für die meisten Landwirte unverzichtbar. Schließlich sichern sie die Erzeugung qualitativ hochwertiger und sicherer Lebensmittel. Braucht es eine Mengenbegrenzung, um den Herausforderungen beim Arten- und Umweltschutz gerecht zu werden? Wie weit sollte die Politik einschränken? Sind biologische Pflanzenschutzmittel oder Pflanzenbiostimulanzien eine Lösung für das Dilemma? Was erwarten Praktiker und Politiker voneinander? Und welche Lösungsansätze bringen die Branche nach vorne?
Heute Abend hat top agrar dieses Thema mit Praktikerinnen und Praktikern, den Fachpolitikern der großen Parteien und Prof. Dr. Hensel vom Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin diskutiert.
Liveübertragung Politik trifft Praxis
Zum Auftakt der Veranstaltung meldeten sich drei Junglandwirte aus NRW zu Wort und berichteten von den Herausforderungen, denen sie aufgrund von immer weniger verfügbaren Pflanzenschutzmitteln gegenüberstehen. Ole Wittenbrink aus dem Kreis Warendorf etwa sagte: "Ich rechne ab 2030 damit, dass ein erheblicher Teil unserer Ackerflächen - ohne die Möglichkeit, Pflanzenschutzmittel einzusetzen - nicht mehr genutzt werden kann."
Die anwesenden Politiker entgegneten unter anderem, dass man den Zulassungsprozess für Pflanzenschutzmittel so gestalten müsse, dass auch neue Wirkstoffe auf den Markt kommen. Sie fordern vor allem eine wissenschaftliche Risikobewertung der Pflanzenschutzmittel. Dazu merkte Prof. Dr. Hensel an, dass Medien und einige NGOs zum Teil Bedenken in der Bevölkerung nutzen - mit der Folge, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht immer berücksichtigt werden.
Schauen Sie sich die komplette Diskussion auf YouTube an!
Die Gesprächsrunde zum Thema "Weniger Pflanzenschutz, gezielter eingesetzt" haben wir auf unserem YouTube-Kanal übertragen. Mit dabei waren unter anderem:
Dr. Franziska Kersten, SPD, ordentliches Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft
Carina Konrad, FDP, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP im Deutschen Bundestag
Albert Stegemann, Agrarsprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR)
