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Schaber: Bei uns kommt kaum was an

Für uns sind im Schnitt höchstens noch zwei Cent mehr drin, bei anderen kommt sogar nur ein Cent an.

Lesezeit: 4 Minuten

Das sagte BDM-Präsident Romuald Schaber jetzt in seiner Bewertung der aktuellen Lage. Wie die Welt berichtet, dürften die Milchviehhalter kaum von den versprochenen Mehreinnahmen der Molkereien profitieren, da nur 20 % der Milch von deutschen Höfen zu Trinkmilch und Butter verarbeitet wird. Und nur dafür gibt der Handel mehr Geld. Für Joghurt, Käse, Quark und andere Milchprodukte wird den Molkereien derzeit noch nicht mehr bezahlt.


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Die Molkereien geben nach Angaben des BDM in der Regel an die Bauern nur die Mehreinnahmen weiter, die sie selbst vereinbart haben. Um also die während der Milchstreiks verlangten zehn Cent mehr zu bekommen, müssten auch alle anderen Milchprodukte teurer werden. Laut den Milchbauern steht eine Einigung der Molkereien über höhere Einkaufspreise für Käse, Quark oder Joghurt jedoch genau so aus wie eine Vereinbarung mit der Lebensmittelindustrie. Die Masse der Produzenten erhält laut BDM statt bisher 33 Cent im Schnitt nur 34 bis 35 Cent je Liter Rohmilch.


Weiteren Pressemeldungen zufolge kritisiert der Verband auch weiterhin, dass sich die Milchwerke seit Beendigung des Lieferstopps wenig konstruktiv gezeigt hätten. Statt die Signale des Lebensmitteleinzelhandels positiv für neue Preisverhandlungen zu nutzen, habe man lediglich diskutiert, warum die versprochenen Preiserhöhungen nicht vollständig bei den Erzeugern ankommen könnten. Immerhin würden derzeit Verhandlungen zwischen BDM und MIV laufen, in denen die denkbaren Möglichkeiten verschiedener Mengensteuerungsmaßnahmen erörtert werden.


Die Molkereien ihrerseits bestreiten die Hochrechnungen des BDM nicht. "Es wird schwierig, den Markt insgesamt zu drehen", sagte Michael Brandl, Geschäftsführer des Milchindustrieverbands. Es reiche dabei nicht, Aldi und Lidl an den Pranger zu stellen. Der Milchmarkt teilt sich in drei etwa gleich große Segmente. Etwa 30 % der Produktion werden zu frischen Milchprodukten fürs Kühlregal im Inland verarbeitet. Eine ähnliche Menge verbraucht die Lebensmittelindustrie. Außerdem sind Bauern und Molkereien heute von Exporten überwiegend ins europäische Ausland abhängig. Diese Struktur vereitelt schnelle Veränderungen des Gesamtmarkts.


Sonnleitner rechnet nicht mit Scheitern des Milchgipfels


DBV-Präsident Gerd Sonnleitner geht unterdessen optimistisch in den für Donnerstag geplanten Milchgipfel bei Agrarminister Horst Seehofer (CSU). Es sei völlig klar, dass ein Vertreter der Bundesregierung keinen Butterpreis festsetzen kann, sagte Sonnleitner der Saarbrücker Zeitung. Darüber müssten die Marktbeteiligten verhandeln. Er erwarte aber von Seehofer, dass er die Position der Milchbauern und ihrer Molkereien gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel politisch stärkt. Sonnleitner betonte, die Discounter hätten die Preise für Milch nach den Protesten der Milchbauern angehoben. Jetzt gelte es, diese Preiserhöhungen auch bei allen anderen Milchprodukten in den Verhandlungen der Molkereien mit dem Lebensmittelhandel durchzusetzen. Schließlich hätten die Discounter in großen Anzeigen ihr soziales Gewissen in den Vordergrund gestellt. Für Minister Seehofer werde vor allem die Debatte zur Überprüfung der EU-Agrarpolitik in Brüssel zur Nagelprobe. "Hier muss er sich für die Interessen der deutschen Milchbauern nachhaltig und erfolgreich einsetzen", sagte Sonnleitner.



BDM-Stammtische diskutieren über Haltung der Molkereien


Die Milchbauern diskutieren an den Stammtischen unterdessen weiter. Remi Stöppelmann, Sprecher des Kreisteams Emsland, erläuterte der Osnabrücker Zeitung die zwei Kritikpunkte, die immer wieder zur Sprache kommen: Das Verhalten der Molkereien und des Bauernverbandes als Interessenvertretung der Landwirte. Stöppelmann macht als eines der grundlegenden Probleme einen Mangel an "unabhängigen Leuten" in den Gremien der Molkereien und des Landvolkes aus. Mit Verständnislosigkeit urteilt er insbesondere über den Kurs der genossenschaftlichen Molkereien: "Alle haben den Lieferstopp gut gefunden, nur unsere Molkereien können nicht so denken." Nach seinen Ausführungen sei die angebotene Milchmenge der entscheidende Faktor für einen höheren Preis. Daher müsse das Angebot verknappt werden, um einen besseren Preis durchsetzen zu können. Ein wichtiger Aspekt sei die Einführung einer "flexiblen Mengensteuerung". Aber auch kurzfristig könnten durch verschiedene Maßnahmen bis zu 8 % der Milch vom Markt genommen werden, so der Milchviehhalter gegenüber der Zeitung.


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