Die Erzeugerpreise für Biomilch konnten in den letzten Monaten weiter zulegen, und der Trend steigender Erzeugerpreise seit Herbst 2023 setzt sich damit fort. Zuletzt fielen die Preissteigerungen sogar noch etwas höher aus als zu Beginn des Jahres, berichtet Carina Lutz von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
„Derzeit befinden wir uns am Tiefpunkt der saisonalen Milchanlieferung, der durch die bundesweite Ausbreitung der Blauzungenkrankheit noch verstärkt wird“, erklärt Lutz. Der Rohstoff sei daher knapp. Gleichzeitig hat sich die Nachfrage nach Biomilchprodukten belebt. Vor allem im Hinblick auf die bevorstehende Adventszeit und das Weihnachtsgeschäft dürfte die Nachfrage weiter steigen. Daher ist derzeit davon auszugehen, dass sich der leichte Aufwärtstrend bei den Erzeugerpreisen für Biomilch fortsetzen wird.
NRW-Preis nur unterdurchschnittlich
Nach Analysen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) lagen die Erzeugerpreise für ökologisch erzeugte Milch im September 2024 bei durchschnittlich 55,9 Cent/kg Milch. Gegenüber dem Vormonat ist der Preis damit um gut 1 Cent/kg Milch gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Erzeugerpreise in NRW aktuell um 4,3 Cent/kg oder 8,3 % höher. Bundesweit konnte ein durchschnittlicher Erzeugerpreis von 58 Cent/kg Milch erzielt werden, der damit deutlich über dem NRW-Durchschnitt liegt.
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Geringer Abstand zu konventionell
Der durchschnittliche Erzeugerpreis für konventionell erzeugte Milch lag laut AMI in NRW bei 47,5 Cent/kg Milch und damit nur 8,4 Cent unter dem Erzeugerpreis für ökologisch erzeugte Milch. Damit blieb der Abstand zum Vormonat zwar auf gleichem Niveau, die lange Zeit übliche Differenz zwischen konventionell und ökologisch erzeugter Milch von etwa 10 bis 15 Cent/kg Milch wurde jedoch deutlich verfehlt. Vor allem in Hochpreisphasen ist zu beobachten, dass die Differenz zwischen konventionell und ökologisch erzeugter Milch geringer ausfällt.