Brasilien konnte 2024 die Ausfuhr von Schweinefleisch um 10 % auf 1,34 Mio. t steigern. Im Vorjahr exportierte das größte Land Südamerikas 1,23 Mio. t, wie aus Angaben des Brasilianischen Verbands für tierisches Eiweiß (ABPA) hervorgeht.
Der Wert der Exporte stieg um 7,6 % auf umgerechnet rund 2,81 Mrd. €. Damit erzielte Brasilien neue Rekordwerte.
Weltweit wachsende Nachfrage
Wichtigstes Exportziel waren 2024 die Philippinen mit 0,25 Mio. t abgesetztem Schweinefleisch. Hier konnte ein Anstieg von über 100 % gegenüber 2023 erzielt werden. Es folgten China mit 0,24 Mio. t (-38 %), Chile mit 0,11 Mio. t (+29 %) und Hongkong mit 0,11 Mio. t (-16 %).
"Die Indikatoren bleiben auch im Jahr 2025 positiv, mit der Tendenz, den Zufluss in asiatische Länder und Amerika aufrechtzuerhalten", äußerte sich Ricardo Santin, Präsident der ABPA.
Dies bestätigen aktuelle Zahlen des Branchenportals swineweb. So stiegen die Exportmengen im Februar 2025 nochmals um 17 % und die Erlöse um knapp 33 % im Vergleich zum Februar des Vorjahres.
Neue Absatzwege durch Exporte nach Mexiko?
Nun versucht die brasilianische Branche, neue Märkte zu gewinnen, indem sie von Donald Trumps Handelskriegen profitiert. Und der wichtigste Absatzmarkt der US-Schweinefleischexporte war bisher Mexiko.
Zudem war Mexiko 2024 der zweitgrößte Schweinefleischimporteur der Welt. Die USA allein exportierten 1,15 Mio. t in den mittelamerikanischen Staat. Diese Menge könnte nun aufgrund der amerikanischen Zollpolitik abnehmen.
Brasiliens Exporte nach Mexiko lagen 2024 bei nur 0,04 Mio. t. Damit stieg die Ausfuhrmenge zwar bereits um 50 % gegenüber 2023. Doch Brasiliens Schweineindustrie wittert nun die Möglichkeiten, die Absatzmenge deutlich zu steigern.
Brasilien setzt Mexiko unter Druck
Brasilianische Beamte sollen bereits Druck auf Mexiko ausüben und fordern den Handelspartner auf, weitere Verarbeitungsbetriebe für den zukünftigen Außenhandel zuzulassen, berichtet Bloomberg Businessweek.
Hintergrund ist, dass nur sieben brasilianische Fabriken nach Mexiko exportieren dürfen. Mexiko kauft Schweinefleisch nur aus Fabriken in Santa Catarina, dem ersten Staat, der von der Weltorganisation für Tiergesundheit ohne Impfung als frei von Maul- und Klauenseuche anerkannt wurde.
Würden weitere Fabriken für den Export zugelassen werden, könnte Brasilien deutlich mehr Schweinefleisch nach Mexiko ausführen und die dortige Nachfrage decken.