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topplus Streit wegen Entwaldung

Danone boykottiert Soja aus Brasilien

Der französische Molkereikonzern Danone will kein Soja mehr aus Brasilien beziehen, um nachhaltiger zu werden. In Brasilien kommt der Schritt nicht besonders gut an.

Lesezeit: 2 Minuten

Der französische Molkereikonzern Danone will keine Sojabohnen mehr aus Brasilien beziehen und den Rohstoff künftig von Lieferanten aus Asien beziehen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Entscheidung von Danone erfolgt vor dem Hintergrund der bevorstehenden EU-Verordnung zur Eindämmung der Entwaldung (EUDR), die von Unternehmen den Nachweis verlangt, dass ihre Lieferketten keine Entwaldung fördern.

Ursprünglich sollte die Entwaldungs-Verordnung im Januar 2025 in Kraft treten, wird nun aber auf Wunsch der EU-Kommission voraussichtlich um 12 Monate verschoben.

Danone: „Wir wollen nachhaltige Zutaten“

Danones Finanzvorstand Jürgen Esser bestätigte am Donnerstag, dass das Unternehmen bereits Änderungen in der Lieferkette vorgenommen habe. "Wir beziehen kein Soja mehr aus Brasilien", sagte Esser und betonte Danones Engagement für Nachhaltigkeit. "Wir haben ein sehr umfassendes Tracking-System, um sicherzustellen, dass wir nur nachhaltige Zutaten verwenden."

Die Umstellung ist Teil der Bemühungen von Danone, das Risiko der Entwaldung zu minimieren. Laut dem Waldbericht 2023 des Unternehmens macht Soja nur einen geringen Anteil von etwa 5 % des Milchkuhfutters der Danone-Lieferanten aus. Für seine Alpro-Produkte bezieht Danone Soja ohnehin nur aus Kanada, Frankreich, den USA und Italien.

Brasil-Soja verliert schon an Bedeutung

Im Jahr 2021 berichtete Danone, dass 18% seines Sojaschrots für Tierfutter aus Brasilien stammten. Das Unternehmen hat jedoch nicht offengelegt, wann genau der Wechsel weg von brasilianischem Soja stattgefunden hat und aus welchen asiatischen Ländern es nun Soja bezieht.

Brasilien boykottiert jetzt Danone

Brasilianische Sojaproduzenten haben bereits auf die Ankündigung von Danone reagiert und rufen ihrerseits zum Boykott gegen Danone auf. Aprosoja Brasil, eine Gruppe, die die Sojabauern vertritt, erklärte: „Der Schritt von Danone zeugt von mangelnder Kenntnis des brasilianischen Produktionsprozesses und stellt eine Diskriminierung des Landes dar.

Die brasilianischen Produzenten seien es leid, immer die Bösen zu sein. Man werde Danone und andere globale Marken auf die Liste der in Brasilien zu boykottierenden Unternehmen setzen.

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