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Regierungswechsel US-Zölle auf Agrarprodukte Frauen in der Landwirtschaft

Vorboten einer Teuerungswelle?

Eierpreise in den USA explodieren - Trump gibt Biden die Schuld

Donald Trump verspricht Preissenkungen, dabei könnten die explodierenden Preise für Eier die Vorboten einer viel heftigeren Teuerungswelle sein. Das Weiße Haus schiebt die Schuld auf die Vorgänger.

Lesezeit: 4 Minuten

Donald Trump hatte seinen Wählern stets versprochen, den Preisanstieg zu stoppen. Butter war beispielsweise unter Vorgänger Joe Biden um 30 % teurer geworden, Sonnenblumenöl um 38 %. Dass dies an den Folgen der Pandemie und der weltweiten Inflation liegt, ließ Trump nicht gelten.

Nun ist er selbst am Ruder und muss feststellen, dass ihm die Trendwende noch nicht gelingt, von Preissenkungen bei Waren des täglichen Bedarfs ist nichts zu sehen, im Gegenteil. Bei vielen Sorten von Obst und Gemüse etwa setzt sich der Aufwärtstrend fort, stellt das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) fest. Besonders die Eierpreise sind ein großes Problem: Eine 12er-Schachtel kostet inzwischen 7 Dollar. Im Januar 2024 lag der Preis noch bei 2,35 Dollar.

Weiße Haus verweist auf Geflügelpest

Zunächst hätten Lokalmedien das Thema vor einiger Zeit aufgegriffen und verärgerte Kunden interviewt. Nun aber sei das Thema an politisch höchster Stelle angekommen und Tagesordnungspunkt bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus, so RND. Trumps Sprecherin Karoline Leavitt erklärte, dass beim Thema Eier seit einiger Zeit viele falsche Behauptungen im Umlauf seien.

In Wirklichkeit hätten Tötungen von Millionen von Küken wegen der Vogelgrippe die Knappheit bewirkt. Deshalb seien die Eierpreise bereits im Jahr 2024 um 65 % gestiegen – zu einer Zeit also, „als Joe Biden im Oval Office war – oder oben in der Residenz schlief, ich bin mir nicht so sicher“, so Leavitt.

Laut RND sorgte diese Aussage für Erheiterung im Saal. Die wichtigen Fragen bleiben jedoch offen: Warum reagiert das Weiße Haus so angespannt auf das Thema? Wieso wurde die Antwort verbunden mit so viel Aggressivität gegenüber dem Amtsvorgänger?

Offensichtlich würden Trump und seine Helfer die Eierpreise als mittlerweile peinliches Politikum empfinden, vermutet das RedaktionsNetzwerk und kommentiert: „Der senile Biden ließ allzu viele Hühner töten – deshalb gibt es eine Knappheit, mit der die USA heute noch ringen? Mit dieser Erzählung wird Trump auf Dauer nicht durchkommen.“

Da macht es sich das Weiße Haus zu einfach

Warum sich die Schuld an den Eierpreisen nicht einfach so auf die Vorgängerregierung schieben lässt, erklärt RND so:

Erstens ist die Tötung von Hühnern wegen Krankheiten gesetzlich geregelt und keine spezielle Idee Bidens. Die Agraraufsicht wird nach Gesetzen tätig, die 2017 zum letzten Mal geändert wurden, in der ersten Amtszeit Trumps.

Zweitens haben die meisten US-Bundesstaaten die Epidemie längst wieder im Griff. Eierproduzenten klagen aber von Küste zu Küste über weiterhin preistreibende Faktoren, von teurerem Futtermittel für die Hühner bis zu höheren Kosten fürs Personal. Sinkende Preise für Eier seien nicht in Sicht.

Eierimport kommt nicht infrage

Ökonomen würden bereits warnen, die Eierpreise seien nur die Vorboten viel größerer Teuerungswellen. Im Moment unternimmt Trump mit seinen Zöllen alles, um die Lage zu eskalieren, dann drohen den Verbrauchern noch ganz andere Preissteigerungen, ist zu hören.

Fest steht, dass Trump auf die hohen Eierpreise wohl nicht mit Importen reagieren wird. Das ist der Unterschied zu Russlands Präsident Putin. Auch dort gab es im Januar 2024 eine Eierpreisexplosion samt großem Unmut der Bürger. Russland führte daraufhin schnell Millionen Kartons aus der Türkei und aus Aserbaidschan ein.

Ökonomen fragen sich ohnehin, wie Trumps Zollpolitik jemals zusammenpassen soll mit seinem Versprechen, die Lebenshaltungskosten in den USA zu senken: Zölle wirkten nun mal stets preistreibend, fasst das RedaktionsNetzwerk zusammen und zitiert das Wall Street Journal, das Trump den „dümmsten Handelskrieg aller Zeiten“ vom Zaun gebrochen habe.

Leserstimmen

"Trump und seine beratenden Oligarchen sind auf ihren eigenen Vorteil aus. Da interessieren die Eierpreise nur insofern, dass die Waehlerklientel ruhiggestellt werden muss. Das geht am besten, wenn der Vorgaenger an allem Schuld ist. Bei vielen Aeusserungen von Trump (und auch von Musk & Co.) kommen langsam Zweifel der mentalen Regierungsfaehigkeit auf. Aber: Die Amerikaner haben sich mehrheitlich diese Regierung gewaehlt, jetzt muessen sie auch die Folgen tragen. Nur sollte sich der Rest der Welt ernsthaft Gedanken machen wie man sich weitestgehend von den USA abkoppeln/unabhaengiger machen kann." (Stefan Lehr)

"Ja, da ist Trump auf seine Ihn finaziereenden Berater reingefallen. Die US Industrie und der Lebensmittelhandel wird die Zölle als gute Gelegenheit nutzen die Preise zu erhöhen, und auch die eigenen Margen (Gewinne)." (Werner Danzeisen)

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