US-Präsident Donald Trump ist zurück an der Macht. Als erste Amtshandlung unterzeichnete Trump eine ganze Reihe von Dekreten. Darunter der Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen, aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und ein härteres Durchgreifen bei der Migration.
Neue Ära des Protektionismus
Mit der zweiten Präsidentschaft Trumps kündigt sich eine neue Ära der handelspolitischen Abschottung der Vereinigten Staaten an. Während seines ersten Amtstages hat Trump zwar keine neuen Zölle erlassen.
Allerdings kündigte der US-Präsident an, dass seine Regierung ab dem 01. Februar Einfuhrzölle auf Waren aus Kanada und Mexiko erheben würde. Laut dem US-amerikanischen Nachrichtensender CNN käme das einer „außergewöhnlichen Wende der nordamerikanischen Handelsbeziehungen“ gleich.
Bereits in Trumps erster Amtszeit als Präsident wurden die US-Landwirte in Handelsstreitigkeiten hineingezogen, etwa zwischen den USA und China. Trump weitete daraufhin Subventionsprogramme für Landwirte aus.
Anhörung der neuen Agrarministerin am Donnerstag
Trumps designierte Agrarministerin Brooke Rollins muss sich am Donnerstagnachmittag dem Agrarausschuss des US-Senats in Washington DC stellen. Die Abgeordneten können Rollins Fragen stellen und prüfen, ob sie sie geeignet für das Amt halten.
Auf allzu kritische Fragen wird sich Rollins wohl nicht einstellen müssen. Die republikanische Partei hat eine Mehrheit im US-Senat. Der gehören auch Trump und Rollins an.
Nach der Anhörung kann der US-Senat weiter über die neue Minister debattieren und wird daraufhin über die Ernennung der Kandidaten abstimmen. Damit wird im Laufe des Februars gerechnet.
Welche Pläne hat Rollins?
Wie Rollins die Agrarpolitik in den kommenden Jahren Prägen will hat Sie bislang kaum skizziert. Auch Trump hat während des Wahlkampf wenig Konkretes zur Agrarpolitik gesagt.
Die Texanerin hat neben ihrer Promotion in Jura auch einen Abschluss in Agrarwissenschaften. Rollins gilt als enge verbündete von Trump. In den vergangenen Jahren leitete sie das America First Policy Institute. Die Organisation hat sich dazu verschrieben, Trumps Wirtschaftspolitik zu entwerfen.
Weniger Umwelt- und Klimapolitik
Klar ist bereits jetzt, dass Trumps Regierung weniger Umwelt- und Klimaschutz betreiben will als die von Präsident Joe Biden.
Trump kündigte sogar an, die nationalen Behörden für Umweltschutz, Lebensmittelsicherheit und den nationalen Wetterdienst gänzlich abzuschaffen.
US-Bauernverband zurückhaltend
Der größte US-Bauernverband, das American Farm Bureau (AFBF), äußerte sich öffentlich zurückhaltend über Rollins und den neuen US-Präsidenten.
„Wir sind ermutigt durch Rollins Aussage, dass sie 'für Amerikas Landwirte und die landwirtschaftlichen Gemeinden unseres Landes kämpfen wird',“ sagte AFBF-Präsident Zippy Duvall im vergangenen Jahr.
Worauf müssen sich EU-Bauern unter Trump einstellen?
Der neue EU-Agrarkommissar Christophe Hansen sgate im Interview mit top agrar, er wolle die EU-Landwirtschaft auf geopolitische Konflikte vorbereiten. Konkret nannte er China, aber auch die Drohungen von Trump.
Die landwirtschaftsnahe Brüsseler Denkfabrik Farm Europe geht davon aus, dass Trumps zweite Amtszeit „dramatische Folgen“ für die Landwirtschaft in Europa haben könnte.
Die Analysten von Farm Europe heben das Risiko neuer Handelsbarrieren hervor. Das könne den EU-Landwirten durchaus schaden.
„Andererseits eröffnet das die Möglichkeit, den Green Deal neu zu gestalten, um den Klimawandel zu bekämpfen, ohne unseren Wohlstand zu schmälern, und zu einem technologie- und anreizbasierten Ansatz überzugehen“, so Farm Europe.