Die EU-Kommission veröffentlichte jüngst ihre Oktober-Schätzung zur diesjährigen Ölsaatenernte und hat die Prognose der Sojaerzeugung 2024 deutlich nach unten korrigiert. So stellt die Kommission aktuell 2,8 Mio. t EU-Sojabohnen in Aussicht und damit 217.000 t weniger als noch im September.
Damit dürfte die Ernte nun doch knapp hinter dem Vorjahresergebnis zurückbleiben, auch wenn dsie Sojafläche um 10 % ausgeweitet worden war. Ausschlaggebend dafür ist insbesondere die ungünstige Witterung in weiten Teilen der Union. Das dürfte Ertrag gekostet haben und betrifft vor allem Rumänien. Hier dürfte die Ernte mit 171.000 t, trotz einer größeren Fläche, das Vorjahresergebnis von 303.000 t deutlich verfehlen. Im September stellte die Kommission noch 283.000 t in Aussicht.
Auch Italien, wichtigster Sojaproduzent der EU, dürfte nun doch nicht an das Volumen des Vorjahres herankommen. Demgegenüber werden aus Frankreich mehr Sojabohnen erwartet als noch 2023.
Argentinien: Sojafläche 2025 auf 8-Jahreshoch
Unterdessen dürfte die argentinische Sojafläche zur Ernte 2025 ausgeweitet werden. Der Auslandsdienst des US-Landwirtschaftsministeriums (FAS) stellte im Zuge seiner jüngsten Schätzung ein Areal von 17,2 Mio. ha in Aussicht und damit 900.000 ha mehr als noch im vergangenen Jahr. Das wäre die größte Anbaufläche seit 8 Jahren. Die Ausweitung geht dabei insbesondere zu Lasten der Maisfläche. Dabei profitiert die Bohne von geringeren Produktionskosten.
Kommt La-Nina?
Argentinische Farmer werden allerdings vor eine Reihe von Herausforderungen gestellt. Aktuell werden in den Hauptanbaugebieten bis Dezember anhaltend hohe Temperaturen prognostiziert. Eine hohe Wahrscheinlichkeit für das Wetterphänomen La-Niña verschärft nach Angaben des argentinischen Wetterdienstes die Bedenken um eine anhaltende Trockenheit. Das betrifft insbesondere die Anbaugebiete in den Provinzen Córdoba, Santa Fe sowie im Norden und Osten von Buenos Aires. Das verzögert nicht nur die Aussaat, sondern dürfte auch die Entwicklung der Kulturen beeinträchtigen.
Hinzu kommt der Mangel an hochwertigem Saatgut. Ein großer Teil des verfügbaren Saatguts ist von mittlerer bis geringer Qualität und weist Probleme bei der Keimung und Vitalität auf, die sich auf die Widerstandsfähigkeit der Bestände auswirken. Um diese Probleme zu entschärfen, verringern einige Farmer die Pflanzdichte.
Dennoch dürfte die Ernte 2025, angesichts des größeren Areals, mit 52 Mio. t das Vorjahresergebnis um 2,5 Mio. t übertreffen. Die Prognose ist jedoch noch sehr vage, denn die Aussaat in den argentinischen Anbaugebieten hat gerade erst begonnen.