Der Schweinemarkt ist stabil und die Lage entspannt. Doch das könnte sich zum Jahresende schnell ändern, warnt die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG). „Die Feiertage liegen äußerst ungünstig“, erklärt der Geschäftsführer der VEZG, Dr. Albert Hortmann-Scholten. So könne von Samstag, 21. Dezember, bis Sonntag, 5. Januar, nur an drei bis vier Tagen voll geschlachtet werden.
Hinzu kommt, dass sich die schwierige Personalsituation weiter verschärfen dürfte. „Die Schlachthöfe klagen ohnehin über Personalmangel“, sagt Hortmann-Scholten. Über die Feiertage machen viele osteuropäische Mitarbeiter verständlicherweise Urlaub in ihren Heimatländern. Vor allem die arbeitsintensive Zerlegung werde dadurch zusätzlich eingeschränkt.
Schweine vor Weihnachten verkaufen
Hortmann- Scholten empfiehlt daher, die Ställe jetzt zügig zu räumen. „Ende November und Anfang Dezember wird das Fleisch gebraucht“, sagt der Marktexperte. Ab Mitte Dezember werde es ruhiger.
Sollten die Mäster dann mit vollen und schweren Schweinen in die Weihnachtswoche gehen, rechnet Hormann-Scholten mit einem ziemlichen Schweinestau Anfang 2025. „Das wäre eine schwere Hypothek für die Preisverhandlungen am Jahresanfang“, sagt er. Zudem belasten zu hohe Schlachtgewichte den Markt zusätzlich.
Keine Zeit für Spekulation!
Einen Grund, Tiere zurückzuhalten, sieht er ohnehin nicht. „Der Markt ist derzeit ausgeglichen“, sagt er. Mit steigenden Preisen vor Weihnachten rechnet er nicht mehr. Im Gegenteil: Die Schweine wachsen derzeit sehr gut. Wer mit schweren Schweinen in die Feiertage geht und erst im neuen Jahr zum Zuge kommt, müsse mit empfindlichen Preisabschlägen für Übergewichte rechnen. Also: „Räumen Sie ihre Ställe rechtzeitig vor Weihnachten!“, appelliert er.