Der Schweinemarkt ist ausgeglichen und die Preise stabil. Zudem hat Anfang Dezember endlich das Weihnachtsgeschäft eingesetzt, sodass die Nachfrage der Unternehmen nach Schlachtschweinen rege ist. Vordergründig scheint also alles entspannt.
Doch hinter den Kulissen macht sich Nervosität breit. Der Grund: Obwohl an der Kapazitätsgrenze geschlachtet wird, sinken die Schlachtgewichte kaum. „Es droht ein Schweinestau über die Feiertage“, warnt ein Händler. Neben hohen Tageszunahmen sorgen die ungünstig liegenden Feiertage für Überhänge. So rechnen Schlachtunternehmen damit, dass in den Kalenderwochen 52 und 1 rund ein Drittel der Schlachtschweine „liegen bleibt“.
Damit würde der Schweinemarkt mit einer Hypothek ins neue Jahr starten. Marktteilnehmer schließen daher Preisdruck zu Jahresbeginn nicht aus, zumal die Überhänge auf eine schwächere Nachfrage nach Fleisch treffen.
Aussichten gar nicht so schlecht
Vielleicht kommt es aber auch gar nicht so schlimm, weil einige Betriebe am 2. Weihnachtstag schon wieder schlachten, um das Feiertagsproblem zu lösen. Ohnehin bleiben die generellen Aussichten am Schweinemarkt freundlich:
In Deutschland stagnieren die Schlachtzahlen. Laut amtlicher Statistik liegen die bisherigen Mengen bis zur 48. KW ziemlich exakt auf Vorjahresniveau.
Auch EU-weit ist trotz des vergleichsweise hohen Preisniveaus kaum ein Anstieg zu verzeichnen. Eurostat ermittelte für 2024 bis einschließlich August ein Plus von 0,7 % auf 146 Mio. Schlachtungen.
Auch die Lagerbestände bleiben überschaubar. Aufgrund der unsicheren Lage und der hohen Energiekosten bleiben die Unternehmen bei ihrer vorsichtigen Lagerpolitik und legen nur das Nötigste zurück.
Der Markt scheint somit ausgeglichen, und die meisten Beobachter rechnen mit zumindest stabilen Schweinepreisen im neuen Jahr.