Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in einer Wasserbüffelherde in Brandenburg hat gravierende Folgen für den Fleischmarkt, meint der Verband der Fleischwirtschaft.
Wie Geschäftsführer Steffen Reiter auf Anfrage von top agrar erklärt, können aktuell für nahezu alle wesentlichen Drittländer, die Rind- und Schweinefleisch aus Deutschland beziehen, keine Zertifikate ausgestellt werden oder die Länder haben Importe sofort gestoppt.
Auch bei der Ware "auf dem Seeweg" sei nicht klar, in welchem Umfang noch importiert werde. „Das sei von Land zu Land unterschiedlich und werde derzeit abgestimmt.“ „Insgesamt ist die Situation dabei noch sehr unübersichtlich, der Umsatzverlust dürfte in die 100te Millionen gehen“, sagt Reiter.
Auch Absatz nach UK unterbrochen
Erhebliche Probleme gibt es auch mit Großbritannien, das seit dem Brexit wieder als Drittland gilt. Derzeit können keine Waren nach Großbritannien versendet werden und viele LKW werden an der Grenze aufgehalten. „Wir haben dem BMEL die Dringlichkeit heute bei einem Verbändegespräch, zu dem Minister Özdemir eingeladen hatte, verdeutlicht. Es ist wichtig, dass hier sehr schnell eine Lösung gefunden wird.“, sagt Reiter. Großbritannien ist aufgrund seiner Nähe ein wichtiger Absatzmarkt vor allem für Frischfleisch.
Was ist mit Südkorea, Japan und Co.?
Bei den anderen Drittländern ist die Situation ebenfalls kompliziert. „Südkorea oder Japan werden uns vorerst kein Fleisch mehr abnehmen“, ist sich Reiter sicher. In den Gesundheitszeugnissen stehe, dass Deutschland MKS-frei sei. Mit dem ersten MKS-Fall sei das hinfällig“, erklärt er. Wie bei ASP, sollten auch für MKS Regionalisierungsgespräche aufgenommen werden.
Reiter hofft, dass es bei einem einmaligen Eintrag der Seuche bleibt. Im besten Fall könnte sich Deutschland in drei Monaten wieder für MKS-frei erklären. Danach können je nach Festlegung im Zertifikat aber nochmals sechs Monate oder sogar zwölf Monate nötig sein, bis wieder geliefert werden dürfe.