Der Markt für Schlachtkühe scheint ausgereizt. Die Preise konnten zuletzt nicht mehr mit den Jungbullen mithalten. „Vor allem leichte Kühe kommen derzeit unter Druck“, berichtet ein Händler. Der Grund: Sie verursachen die gleichen Schlachtkosten, liefern aber deutlich weniger Fleisch.
Hinzu kommt, dass mehr Schlachtkühe auf den Markt kommen. Laut Statistik waren es im Juli 3,7 % mehr als im Vorjahresmonat. Händler führen dies auch auf die Blauzungenkrankheit zurück, die auch Rinder befällt. Immunschwäche und geringere Milchleistungen führen dazu, dass sich der eine oder andere Milchviehhalter offenbar schneller von einer Kuh trennt. Insgesamt bleiben die Aussichten aber günstig:
Rindfleisch steht bei den Verbrauchern hoch im Kurs. Bis einschließlich Juli kauften die privaten Haushalte im Supermarkt gut 5 % mehr Rindfleisch als 2023.
Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage greifen die Bundesbürger vermehrt zu preiswertem Hackfleisch statt zu teureren Edelstücken von Bullen oder Färsen.
Die Milchpreise steigen. Sollte sich das Thema Blauzungenkrankheit beruhigen, werden die Milchviehbetriebe alles daran setzen, möglichst alle Plätze im Stall zu besetzen.
Färsen steigen weiter
Dennoch sind der Herbst und der Winter eigentlich die Zeiten der Edelteile, wie z.B. Roastbeef oder Rouladen. Da hat es die Schlachtkuh traditionell etwas schwerer. „Rückschläge sind in den kommenden Wochen nicht ausgeschlossen“, sagt ein Marktkenner.
Ganz anders die Färse: Sie konkurriert eher mit dem Jungbullen, und einige Rindfleischkenner halten das Fleisch der Schlachtfärse ohnehin für das Beste. Die Preise für Schlachtfärsen haben sich zuletzt weiter verbessert.