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topplus Preisrallye bei Rindern

Verkehrte Welt: QS-Bullen teurer als Biobullen

Die Preise für konventionelle Jungbullen haben die Biobullen überholt. Wie kann das sein? Und was sind die Folgen?

Lesezeit: 4 Minuten

Während die Preise für konventionelle Schlachtrinder von Woche zu Woche neue Rekordmarken erreichen, kann der Bio-Rindermarkt nicht mithalten. Mitte Februar kostete der R-Jungbulle stolze 6,20 € je kg SG und die R-Färse 5,63 €. Da konnten die Bio-Akteure zuletzt nicht mithalten, berichtet die AMI aus Bonn.

Bio-Jungbullen der Klasse R wurden im Januar mit 5,84 €/kg SG gehandelt, also auf dem Niveau der konventionellen Tiere im Januardurchschnitt (siehe Übersicht). In der Zwischenzeit sind die konventionellen Preise weiter gestiegen, die Biopreise haben aber bei Weitem nicht so stark angezogen.

Dabei ist das Lebendangebot an Biotieren alles andere als reichlich. Auch auf dem Biomarkt trifft ein zu knappes Angebot auf eine rege Nachfrage. Und nun zieht auch noch der konventionelle Markt Biotiere ab. Hinzu kommen Verkäufe von Biotieren als Haltungsform 3. Da hier in der Regel ein fester Preisaufschlag zu QS-Tieren gezahlt wird, liegt der Preis für Jungbullen R dafür schon bei 6,45 €/kg SG, also weit über den Bio-Preisen.

Preisrallye überrascht

Die Preisrallye auf dem konventionellen Markt hat viele Marktteilnehmer überrascht. Grundsätzlich waren Preissteigerungen zwar zu erwarten, weil das Angebot bei stabiler Nachfrage immer knapper wurde. Doch dann gab es immer wieder Gründe, die Preise so zu belassen - bis das Fass zum Jahreswechsel überlief. Ein Grund ist sicherlich auch die Blauzungenkrankheit und die Aussicht auf ein weiter sinkendes Lebendangebot. Zudem kommen aus den europäischen Nachbarländern weniger Tiere als üblich. Marktanalysten gehen deshalb davon aus, dass sich der Preisanstieg zwar fortsetzt, aber nicht mehr ganz so dynamisch verläuft.

Was macht der Verbraucher?

Bei den Verbrauchern sind die Preiserhöhungen noch nicht angekommen. Dies wird erst im März erwartet. Bislang ist nur ein Rückgang bei der Zahl der Aktionen zu beobachten. Wenn die Preise dann auch in den Geschäften steigen, bleibt abzuwarten, inwieweit die Verbraucher dem höheren Preisniveau folgen oder aus Kostengründen auf andere Produkte ausweichen. Die Marktteilnehmer gehen davon aus, dass sich der Preisanstieg dadurch etwas beruhigen wird.

In der Zwischenzeit sind die Bioakteure unter Zugzwang: Sie müssen schnell reagieren und die Preise für Biorinder anheben, sonst droht der ohnehin knapp versorgte Markt ganz zu versiegen. Immerhin sind diverse Preiserhöhungen für Februar bereits vereinbart, meist mithilfe von Anpassungsklauseln in den länger laufenden Verträgen. Schwieriger dürfte es sein, die höheren Kosten bei den Abnehmern auf der Handelsseite durchzusetzen.

Erinnerungen an die letzte Preishausse im Jahr 2022 werden wach. Wie damals kommt auch jetzt immer mehr Bio-Rindfleisch aus den Nachbarländern. Auf den Rindfleischpackungen der Discounter und Vollsortimenter sind Herkünfte aus verschiedenen Ländern zu finden: Litauen, Tschechien, Österreich und andere.

Kuhpreise explodieren

Auch bei den Kühen haben die konventionellen Preise die Biopreise überholt. O3-Kühe liegen aktuell bei 5,10 €/kg SG, während Biokühe im Januar noch bei 4,90 €/kg SG lagen. Dieser Preisanstieg konnte nur von den Biobetrieben nachvollzogen werden, bei denen der Preis für Bioschlachtkühe an den konventionellen Preis gekoppelt ist. Somit dürften im Februar Bio- und konventionelle Tiere etwa gleich teuer sein.

Die vermehrten Schlachtungen aufgrund der Blauzungenkrankheit gegen Ende des Jahres und die hohen Milchpreise haben die Kuhschlachtungen sowohl bei Bio- als auch bei konventionellen Kühen reduziert und damit das Angebot verknappt. Eigentlich ist Anfang des Jahres Hochsaison für Hackfleisch. Aber auch beim Hackfleisch sind die höheren Einkaufspreise noch nicht im Laden angekommen.

Absetzerpreise gehen durch die Decke

Die Preissteigerungen betreffen nicht nur die Schlachtrinder selbst. Auch die Absetzerpreise sind in die Höhe geschnellt: Preise von rund 1.400 € für männliche Tiere sind keine Seltenheit. Einen Preisunterschied zwischen Bio- und konventionellen Tieren gab es hierzulande ohnehin kaum, wenn, dann in Süddeutschland - inzwischen ist er völlig verschwunden. Das bedeutet, dass die Mäster - egal ob Bio oder konventionell - auch für ihre Schlachttiere die oben genannten hohen Preise brauchen, um kostendeckend wirtschaften zu können. Am ehesten funktioniert das noch für Betriebe mit geschlossenen Systemen, die also ihre eigenen Absetzer mästen.

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