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„Keine Freude mit diesem Regenwurm“

Der Schwarzkopfregenwurm breitet sich auf Österreichs Grünlandflächen immer weiter aus. Was ist zu tun? Matthias Greisberger von der LK Salzburg gibt Antwort.

Lesezeit: 3 Minuten

Am Grünland breitet sich der Schwarzkopfregenwurm immer stärker aus. In welchen Regionen Österreichs werden die Flächen besonders geschädigt und welche Böden bevorzugt der Wurm?

Greisberger: Vorweg gilt es festzuhalten, dass Regenwürmer die wichtigsten Baumeister fruchtbarer Böden und so unverzichtbar für eine nachhaltige Landwirtschaft sind. Doch mit dem Schwarzkopfregenwurm hat man in der Grünlandwirtschaft nicht so eine große Freude, und der breitet sich immer weiter aus. Hotspots sind derzeit Steyr-Land, Teile des Tiroler Oberlandes, der Flachgau und der Pinzgau. Tiefgründige Böden mit gutem Wasserspeichervermögen werden dabei, wie von anderen Regenwurmarten auch, bevorzugt.

Woran erkennt man den Wurm und wann und wie schädigt er das Grünland?

Greisberger: Der Schwarzkopfregenwurm unterscheidet sich mit freiem Auge wenig von anderen heimischen Arten. Beim häufig vorkommenden Tauwurm ist das hintere Ende flach und plattgedrückt. Beim Schwarzkopfregenwurm läuft das hintere Ende eher rund aus. Einfacher lässt sich ein Befall an seinen Kothäufchen ableiten. Die Häufchen werden bis zu 10 cm hoch und bei einem starken Auftreten kommt es zu einer massiven Futterverschmutzung.

Welche Folgen haben die Ausscheidungen des Regenwurms für die betroffenen Betriebe?

Greisberger: Im Herbst hält sich der Regenwurm aufgrund der feuchten und kühleren Witterung in den oberen Bodenschichten auf. Dann kommt es auch zu den Kotablagerungen an der Oberfläche. Im schlimmsten Fall ist der letzte Grünlandaufwuchs des Jahres aufgrund zu starker Verschmutzung nicht mehr verfütterbar. Bei steilen Flächen besteht zusätzlich verstärkte Abrutschgefahr mit dem Traktor.

Welche Vorbeuge- und Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es aktuell? Wie erfolgsversprechend sind diese?

Greisberger: Regelmäßige Bodenbearbeitung reduziert die ­Populationsdichte des Schwarzkopfregenwurms. Sie ist jedoch mit den Zielen des Grünlanderhaltes für den Klimaschutz nicht vereinbar bzw. in Hanglagen nicht umsetzbar. Zahlreiche andere Praxisversuche, z. B. mit Branntkalk, Elementaren Schwefel, Kalkstickstoff, Quarzsand, Austreiben mit Wasser oder Strom, Beweidung mit Rindern, Hühnern oder Schweinen, haben leider keinen gewünschten Erfolg gebracht. So liegt der Fokus besonders auf der Vorbeugung. Es dürfen keine Gartenabfälle befallener Rasenflächen auf den Misthaufen gelangen. Zudem ist bei Erdverfüllungen oberste Vorsicht geboten!

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