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Regionalitäts-Check Wurst

Hofer bietet über 80 % österreichische Ware an

Woher stammt das Fleisch in Wurstaufschnitten? Dieser Frage sind "Wirtschaften am Land" und "Nachhaltige Tierhaltung Österreich" in einem Check der vier größten Supermärkte nachgegangen.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Angebot an 220 unterschiedlichen Wurstaufschnitten in den vier größten Supermärkten Österreichs haben der Verein Wirtschaften am Land und der Verband Nachhaltige Tierhaltung Österreich (NTÖ) auf ihre Herkunft untersucht. Den Regionalitätscheck führten sie im Großraum Wien durch.

"Wir sind positiv überrascht von den Ergebnissen", erklärte heute Robert Pichler, der Obmann von Wirtschaften am Land, bei einer Pressekonferenz. "Bei 73 % der untersuchten Wurstaufschnitte ist die Herkunft erkennbar. Bei 63% der Produkte wird nachweislich Fleisch aus Österreich verwendet, bei 10 % Fleisch aus anderen Ländern. Bei 27 % ist die Herkunft unklar." Obwohl das Fleisch in verarbeiteter Wurst leicht austauschbar wäre, greife der Konsument gerne zu Produkten mit österreichischen Qualitätsfleisch. "Aber dennoch gibt es noch Luft nach oben“, erklärte Pichler.

Diskonter bei österreichischer Herkunft besser

Ein Vergleich zwischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und Diskontern zeige aber Unterschiede: Im LEH stammt das Fleisch in Wurstaufschnitten laut Pichler zu 57% nachweislich aus Österreich, bei Diskontern sind es 69%. Besonders positiv steche der Diskonter Hofer hervor, bei dem laut den Untersuchungen über 80 % der Produkte nachweislich österreichisches Fleisch enthalten. "Mit dem niedrigsten nachweislichen Österreich-Anteil hat ein Lebensmitteleinzelhändler mit lediglich 54% abgeschnitten", sagte Pichler. Was den Bioanteil im Sortiment betrifft, sind Bio-Wurstaufschnitte eine Seltenheit in den Regalen. „Trotz der positiven Nachrichten aus den vergangenen Wochen, dass der Bio-Markt wieder „anspringe“ und auch bei Fleisch- und Wurstwaren ein Wachstum zu verzeichnen sei, spielen Bio-Wurstaufschnitte mit lediglich 4% im Handel aktuell eine untergeordnete Rolle“, so Pichler.

Ernüchternd war laut NTÖ-Obmann Markus Lukas der geringe Anteil an Produkten mit AMA-Gütesiegel: „Dass bei österreichischer Ware nur jeder dritte Wurstaufschnitt das AMA-Gütesiegel trägt, ist überraschend." Lukas hob hervor, dass das Gütesiegel Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette biete, was kein anderes Gütesiegel in dieser Form leisten könne.

Herkunftskennzeichnung auf EU-Ebene wichtig

Der Regionalitäts-Check zeige, dass die EU-Kommission ihre genannten Ziele in Sachen Transparenz und Nachhaltigkeit noch nachkommen müsse. „Lebensmittel werden in ganz Europa gehandelt. Daher sehe ich es als Aufgabe der Kommission an, die versprochene Transparenz der Herkunft bei diesen Produktgruppen klar auf europäischer Ebene einheitlich zu regeln“, macht Pichler deutlich und spielt den Ball in Richtung des neuen Agrarkommissars: „Christophe Hansen hat vor wenigen Wochen angekündigt, in den ersten Tagen eine Vision zur Landwirtschaft und Ernährung zu verkünden. Dabei sehe ich die Umsetzung einer einheitlichen Herkunftskennzeichnung als wesentlichen Eckpfeiler.“ Auch in punkto des vermutlich bald kommenden Mercosur-Abkommens zwischen der EU und den vier südamerikanischen Ländern Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay sei die Herkunftskennzeichnung wichtig.

NTÖ-Obmann Lukas fordert zudem ein stärkeres Bekenntnis des Handels zum AMA-Gütesiegel: „Es muss im Verkaufsprogramm bleiben und ausgebaut werden, um die Transparenz wie auch die Qualitätsproduktion zu fördern. Nur so bleibt die heimische Produktion konkurrenzfähig.“

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