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topplus Reportage

Vom Milchviehbetrieb zur Kalbrosémast

Familie Wührer entschied sich gegen einen Stallumbau für ihre Milchkühe und stieg stattdessen in die Kalbrosémast ein. So können auch bei geringer Flächenausstattung weiter Rinder gehalten werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Betrieb der Familie Wührer liegt in Burgkirchen im oberösterreichischen Innviertel und bewirtschaftet eine Fläche von 25 ha, die sich zu 90 % aus Acker und zu 10 % aus Grünland zusammensetzt. Diese Struktur bietet optimale Voraussetzungen für eine viehhaltende Landwirtschaft.

Ursprünglich führten die Eltern des Betriebsleiters, Wolfgang Wührer, den Hof als Milchviehbetrieb. Im Jahr 2012 übernahmen Wolfgang und seine Frau Claudia den Hof und sie setzten zunächst die Milchviehhaltung mit 25 Kühen in Anbindehaltung fort. Allerdings machte sich das junge Paar Gedanken, wie sie sich für die Zukunft neu aufstellen können. Pachtgrund war rar und teuer, und für Milchkühe stand eine größere Investition im Stallgebäude bevor. Letztendlich entschieden sich Wührers gegen die Milchkühe, aber für die Rinderhaltung. Und so stellten sie im Jahr 2020 auf die Kalbrosémast um.

Neuer Kälberstall und umgebauter Kuhstall

Derzeit verfügt der Betrieb über 150 Mastplätze, was eine jährliche Verkaufszahl von etwa 230 Tieren ermöglicht. Die Kälber werden in Gruppen von jeweils 50 Tieren pro Einstalltermin gehalten.

Die Aufzucht der kleinen Kälber erfolgt in einem neuen, modernen Strohstall, der auf das Wohlbefinden der Tiere ausgerichtet ist. Die angewärmte Zuluft gelangt über eine Porendecke in den Stall, während die Abluft über zentral gesteuerte Ventilatoren durch Schächte nach außen geleitet wird. Ein Tränkeautomat mit zwei Abrufstationen ermöglicht eine optimale Versorgung der Tiere während der neun Tränkewochen am Betrieb.

Sobald die Kälber entwöhnt sind, werden sie mit ca. zwölf Wochen im umgebauten Kuhstall auf Gummispalten weiter gemästet. Die Luftzirkulation wird durch Ventilatoren in den Stallwänden und Tore mit Windschutznetzen geregelt. Hier tüftelt Wolfgang Wührer aber noch an Verbesserungen.

Hofeigene Futtermittel

Bis auf die ersten drei Wochen, in denen die Tiere eine zugekaufte Kälber-TMR erhalten, setzt Wolfang Wührer im gesamten Mastverlauf hofeigenes Kraftfutter ein. Stroh und Silomais werden als Grundfuttermittel gefüttert.

Die Futtervorlage erfolgt mit einem 4 m3-Futtermischwagen, der noch aus Milchviehzeiten stammt. Dank der eingebauten Wiegeeinrichtung kann die Ration stets optimal gemischt und vorgelegt werden. Jede Woche wird dabei der Anteil an Silomais gesteigert. Der Silomais wird in Hochsilos gelagert und mittels einer Fräse entnommen.

Nach 24 Wochen am Betrieb und mit einem Alter von ca. 7,5 Monaten werden die Kälber geschlachtet. Aktuell erreichen sie ein Schlachtgewicht kalt von 145 kg. Damit ist der Betriebsleiter aber  noch nicht ganz zufrieden und visiert 150 bis 160 kg an. Die letzten Kilos herauszuholen sei aber schwierig, meint er. Mit der Verbesserung der Lüftung im alten Stall erhofft er sich in jedem Fall aber einen positiven Effekt. „Generell muss ich mich bei Fütterung und Haltung noch an das optimale System herantasten, weil es aktuell einfach noch wenig Referenzen und Standards gibt, an die man sich halten kann“, meint Wolfgang Wührer.

Die Entscheidung, in die Kalbrosémast einzusteigen, war aber – auch wegen der Arbeitsentlastung – die richtige Wahl. Dadurch kann Claudia Wührer einer außerlandwirtschaftlichen Beschäftigung nachgehen. Zugleich konnte der Fortbestand des Hofes gesichert werden.

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