Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bundestagswahl 2025 US-Zölle auf Agrarprodukte Gülle und Wirtschaftsdünger

top-Talk

Diskussion um Öffentlichkeitsarbeit: Eine übergeordnete Kampagne aufsetzen?

Woran hakt die aktuelle Imagearbeit der Branche? Was muss sich verändern? Darüber diskutierten Agrar-Insider in der dritten Talkshow von top agrar mit WDR-Moderatorin Steffi Neu.

Lesezeit: 3 Minuten

Zumindest in den öffentlichen Medien hat die Landwirtschaft ein Imageproblem. Oft geht die Kritik auf Versäumnisse und Missstände in den 70er- und 80er-Jahren zurück – und der Branche gelingt es nicht, ihre heutigen Lösungen zu kommunizieren. Woran hakt es, und was bräuchte es? WDR-Moderatorin Steffi Neu hat in der dritten Talkshow von top agrar, unterstützt von Claas und Fendt, mit Insidern aus der Branche eine Bestandsaufnahme gemacht.

Video top-Talk

Christoph Gröblinghoff, Vorsitzender der Geschäftsführung von AGCO/Fendt, sagte gleich zu Beginn der Sendung: „Aus meiner Sicht besteht die Schwierigkeit darin, die Komplexität der Branche zu erklären. Im Gegensatz zu früher sind viele Menschen heutzutage urban aufgewachsen und haben keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft.“

Zur Entfremdung von Lebensmittelerzeugern und Verbrauchern äußerte sich auch Jan-Hendrik Mohr, CEO von Claas: „Jeder berührt täglich Landwirtschaft – und zwar mit der Zunge. Und trotzdem beschäftigt sich der Verbraucher selten mit Fragen wie: Wie wird mein Salat angebaut oder mein Fleisch produziert? Und wer tut das eigentlich?“

Eine Aufgabe für alle

Und dennoch: Sich als Landwirt nur zu beklagen, helfe nicht weiter. „Wer jammert, kann niemanden begeistern“, warf die Vizepräsidentin des Deutschen Bauernverbands, Susanne Schulze Bockeloh, ein. Über die großartigen Leistungen und Entwicklungen in der Branche zu berichten, sei Aufgabe für alle. Außerdem müsse man die Berührungspunkte zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern stärker hervorheben, gab Jan-Hendrik Mohr zu bedenken.

Landwirtin Birgit Blömer aus Rhede, NRW, tut das beispielsweise im Zuge ihrer Direktvermarktung: „Wenn die Kunden extra aus der Stadt kommen, um bei uns Milch und Eier für das Sonntagsfrühstück zu kaufen, erfahren wir 100 Prozent Zustimmung.“ Auch bei Hofbesuchen von Schulklassen etwa versuche sie, den Menschen Landwirtschaft näherzubringen.

Ebenso hob Christoph Gröblinghoff die vielen lokalen Initiativen hervor, die der Branche ein Gesicht und eine Stimme geben wollen. Gleichzeitig bemerkte er: „Wir müssen größer denken und noch mehr Leute erreichen. Wenn jeder Landwirt zum Beispiel 5€/Jahr/ha über 10 Jahre für Marketing/ Kommunikation aufwenden würde, sprechen wir über rund 80 Mio. EUR. Damit könnte man eine nachhaltige und professionelle Kommunikation inklusive Aufklärungskampagnen bezahlen.“

Susanne Schulze Bockeloh pflichtete ihm bei: „Direktkontakte sind großartig. Aber: Wir sind 250.000 Landwirte zu über 80.000.000 Einwohnern in Deutschland. Wir brauchen ein Dach obendrüber, um eine Marke und ein Image aufzubauen – und das zusammen mit Marketing-Experten.“ Dabei sei es natürlich nicht leicht, die Landwirte, die sich auch als Einzelunternehmer verstehen, unter einen Hut zu bekommen. „Wenn wir aber mit einer Stimme sprechen, dann sind wir nicht zu überhören“, war sich Schulze Bockeloh sicher. Dazu gehöre auch, so Jan-Hendrik Mohr, offen mit schlechten Nachrichten umzugehen, die den Menschen naturgemäß länger im Gedächtnis bleiben.

Landwirtin Birgit Blömer jedenfalls würde eine übergeordnete Imagekampagne für die Branche unterstützen – und merkte darüber hinaus an: „Bildung ist aus meiner Sicht ein weiterer Schlüssel. Als Landwirte können wir natürlich erwarten, dass wir gefragt werden. Wir können uns aber auch anbieten und im Zuge von Hofbesuchen etc Wissen vermitteln.“

Ihre Meinung ist gefragt

Was ist Ihr Blick auf die Imagearbeit in der Landwirtschaft? Welche Vorschläge und Ideen haben Sie? Was würden Sie gerne diskutieren? Wir freuen uns auf Ihre Nachrichten und Anregungen.

Wir behalten uns vor, Beiträge und Einsendungen gekürzt zu veröffentlichen.

Mehr zu dem Thema

top + Wissen, was zählt.

Voller Zugriff auf alle Beiträge, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten - auch in der App.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.