Rohmilch einer an Tollwut erkrankten Kuh kann auch für Menschen gefährlich sein. In der indischen Region Uttar Pradesh hat jetzt eine Frau unwissentlich davon getrunken und sich so selbst infiziert, berichtet der Mirror. Sie verstarb an den Folgen.
Laut der Zeitung handelt es sich um einen seltenen Fall von Tier-Mensch-Übertragung. Berichten zufolge soll zuvor ein infizierter, streunender Hund die Kuh gebissen haben. Die Kuh habe daraufhin Anzeichen der Krankheit gezeigt und sei geimpft worden.
Besonders tragisch: Die später erkrankte Frau soll von mehreren Krankenhäusern abgewiesen worden sein. Auch die Ärzte des Bezirkskrankenhauses schickten sie nach Hause, wo sie kurz danach starb.
Sind die Symptome erst da, ist es zu spät
Nach Bestätigung der Infektion wurden immerhin über zehn Dörfer in der Region gegen Tollwut geimpft. Dr. Srinivas Janam, Facharzt an den DHEE-Krankenhäusern, erklärte, dass das Tollwutvirus zur Gattung Lyssavirus in der Familie der Rhabdoviridae gehört.
„Sobald klinische Symptome der Tollwut auftreten, verläuft die Krankheit fast immer tödlich. Tollwut befällt das zentrale Nervensystem (ZNS) und verursacht eine fortschreitende und tödliche Entzündung von Gehirn und Rückenmark.“
Das Tollwutvirus wird hauptsächlich durch Bisse oder Kratzer infizierter Tiere, meist Hunde, übertragen, kann aber auch auf Fledermäuse, Füchse, Waschbären und andere Säugetiere übertragen werden. Dr. Janam fügt hinzu, dass Kuhmilch in der Regel kein Tollwutvirus enthält. Das Virus kann aber in seltenen Fällen, insbesondere im Spätstadium der Tollwut, in Sekreten wie Speichel oder möglicherweise auch in Milch vorhanden sein.
Offiziell keine bestätigte Übertragungsmethode
„Tollwut gilt nicht als lebensmittelbedingte Krankheit, und eine Übertragung durch Milch, insbesondere pasteurisierte Milch, ist in der wissenschaftlichen Literatur nicht dokumentiert“, fügte er hinzu. Obwohl der Verzehr von Rohmilch eines tollwütigen Tieres ein theoretisches Risiko darstellen kann, handelt es sich laut Weltgesundheitsorganisation und den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) nicht um eine bestätigte Übertragungsmethode.