Die große Mehrheit von 80% der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer vermarktet ihre erzeugte Milch wie erwartet durch die Abgabe an eine Molkerei. Das ist ein vorhersagbares, aber in der Deutlichkeit auch klares Ergebnis der nicht-repräsentativen Umfrage auf den Onlinekanälen von top agrar zu den Chancen und Herausforderungen der Direktvermarktung von Milch.
Es bleiben zusammengenommen 20% die zumindest einen Teil der Milch selbst weiterverarbeiten oder vermarkten.
Direktvermarktung von Milch
Gut ein Drittel der Leserinnen und Leser, die an der Umfrage teilgenommen haben, interessieren sich durchaus für die Direktvermarktung von Milch. Allerdings halten es 24% "aktuell nicht für möglich", ein solches Standbein aufzubauen. Lediglich 8% geben an, großes Interesse daran zu haben oder diesbezüglich schon in konkreter Planung zu sein.
Die Mehrheit von 56% befürwortet die Arbeitsteilung mit der Molkerei und sagt, dass es gut ist, dass die Molkerei die Milch abholt, verarbeitet und vermarktet.
Herausforderungen bei Hofmolkerei
Konkret nach den Herausforderungen beim Aufbau und dem Betrieb einer eigenen Hofmolkerei gefragt, zeichnet sich ein etwas differenzierteres Bild bei den Antworten ab.
Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer (48%) halten es für am schwierigsten, die zusätzliche Arbeitsbelastung bzw. den Zeitaufwand beim Betrieb einer Hofmolkerei zu stemmen.
Gut ein Viertel (26%) sagen, dass es eher die Vermarktung der Produkte in der Region sowie die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten sind, was die Direktvermarktung von Milch erschwert.
Das Handwerkszeug zur Herstellung von Milchprodukten traut sich die große Mehrheit offenbar zu. Nur 3% halten das handwerkliche Know-how für die größte Herausforderung.
Leserzuschriften von kritisch bis begeistert
Die persönlichen Leserzuschriften gehen bei dieser Umfrage auseinander. Es scheint wahre Fans der Milch-Direktvermarktung und echte Kritiker zu geben.
Viele Meinungen weisen zu Recht auf die Wichtigkeit des Betriebsstandorts hin. "Keine Stadt in der Nähe" ist ein Gegenargument. (Anm. d. Red.: Wer "marktfern" dennoch in die Direktvermarktung einsteigen will, findet hier Tipps.)
"Viel frischer gehts nicht - ich find's mega" zeigt die Zustimmung einer Einzelstimme. Betrieblich erfolgreich zeigt sich ein Nutzer, der seine Entscheidung offensichtlich nicht bereut: "Wir verkaufen 3.500 kg Jersey Rohmilch an den Endverbraucher. Beste Entscheidung, damit anzufangen."