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topplus Ein neuer Markt bis 2050?

Wenn Laborfleisch massentauglich ist: Diese Optionen gäbe es für Landwirte

Laut einer aktuellen Studie könnte eine in Deutschland entstehende Laborfleisch-Industrie bis zu 15.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Auch die Landwirtschaft könnte davon profitieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Berechnungen klingen erstmal beeindruckend: In Deutschland könnte rund um Laborfleisch bis zum Jahr 2050 ein neuer Markt entstehen, der einen Wert von 16 Mrd. € haben und bis zu 15.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen könnte - falls hinreichend in den Sektor investiert wird, die entsprechenden Zulassungen erteilt werden und weitere Grundannahmen der Studie eintreffen.

Die Analyse wurde vom Beratungsunternehmen Systemiq im Auftrag der Nichtregierungsorganisation Good Food Institute (GFI) erstellt. Das GFI hat den Auftrag, alternative Proteine zu fördern, wozu auch das sogenannte kultivierte Fleisch (KF) gehört.

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Wachstumschancen für Ackerbaubetriebe?

Die Veröffentlichung skizziert mehrere Szenarien für die wirtschaftliche Entwicklung einer potenziell neu entstehenden Laborfleisch-Industrie in Deutschland und der EU.

Für top agrar-Leser interessant: Sie greift auch die Chancen für die Landwirtschaft und ihre vor- und nachgelagerten Bereiche auf, die an der Herstellung des sogenannten kultivierten Fleisches, bzw. der Zellkulturmedien teilhaben könnten. Konkret könnten viele Ackerbau- und einige tierhaltende Betriebe profitieren.

So heißt es im Papier etwa: „Es wird Wachstumschancen für Ackerbaubetriebe geben. Zum Beispiel wird kultiviertes Fleisch den Verkauf alternativer Proteine fördern. Diese werden vom Wachstum wichtiger Kulturpflanzen abhängen, um die Nachfrage nach Ausgangsstoffen für pflanzenbasierte Produkte zu decken. Die Nebenprodukte von Kulturpflanzen werden als Ausgangsstoffe für KF-Nährmedien verwendet."

Tierhalter: Bereitstellung tierischer Zellen?

Außerdem spekuliert die Studie, dass es einige neue Chancen für Tierhalter geben könnte, etwa „die Bereitstellung tierischer Zellen für die Entwicklung neuer Zelllinien und tierischer Nebenprodukte für die Verwendung in KF". Hier werden konkret hydrolisiertes Kollagen aus Bindegewebe oder Gelatine genannt, welches für eine „Befestigung und das Wachstum von Muskelzellen" sorge.

„Beträchtliche Unsicherheit"

Die Analyse stützt sich (zwangsläufig) auf mehrere Faktoren, die aus heutiger Sicht noch theoretische Grundannahmen sind:

  • Wettbewerbsfähigkeit: Die Studie geht davon aus, dass sich durch die Weiterentwicklung der Technologie die Kosten für die Herstellung von Laborfleisch auf unter 10 €/kg senken lassen. Für 1% globale Marktdurchdringung sei 1,6 Mrd. Liter Fermentationskapazität nötig.

  • Investitionen: Es seien große Investitionen bis 2050 nötig, um die Industrie aufzubauen: Von insgesamt benötigten, jährlichen Investitionen in Höhe von 55 Mrd. Euro entfallen 5 Mrd. jährlich auf die EU und ihre Mitgliedstaaten.

  • Regulatorien: "Regulatorische und politische Hürden" müssten überwunden werden. Bislang ist Laborfleisch nur in wenigen Staaten zugelassen. Und in der EU formt sich sogar aktiver Widerstand aus Italien, Frankreich und Österreich.

  • Verbraucherakzeptanz: Ferner geht die Studie von einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz aus. Wie die Verbraucher allerdings wirklich auf Laborfleisch-Produkte reagieren würden, lässt sich nur schwer vorhersagen. Die Akzeptanzraten variieren meist stark von Studie zu Studie.

Derzeit stehen mehrere Laborfleisch-Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Produktion zu skalieren und Preisparität anzustreben. Die bekanntesten Unternehmen Eat Just und Upside Foods haben ihre Produktionen in Singapur und den USA Anfang des Jahres offenbar eingestellt.

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