Im Vereinigten Königreich darf Heimtierfutter auf der Basis von Laborhühnerfleisch vermarktet werden. Wie der Heimtierfutterhersteller Meatly mitteilte, hat er dafür die behördliche Genehmigung erhalten. Er sei damit weltweit das erste Unternehmen, das eine Zulassung für Laborfleischtierfutter erhalten habe.
Dies sei ein großer Fortschritt für die Kunstfleischindustrie. Der Zulassung ging laut Meatly eine enge Zusammenarbeit mit der Behörde für Lebensmittelsicherheit (FSA), dem Landwirtschaftsministerium (DEFRA) und der Tier- und Pflanzengesundheitsbehörde (APHA) voraus.
Fleisch frei von Bakterien, Viren und Gentechnik
Über die erforderlichen Genehmigungen hinaus seien umfangreiche Tests durchgeführt worden, um sicherzustellen, dass das kultivierte Hühnerfleisch für die Haustiere sicher und gesund sei, hob Meatly hervor. Dabei habe sich gezeigt, dass das Fleisch frei von Bakterien und Viren sowie gentechnisch veränderten Organismen (GVO), Antibiotika, Schwermetallen und anderen Verunreinigungen sei. Außerdem seien die für das Zellwachstum verwendeten Nährstoffe unbedenklich.
Meatly kündigte an, noch in diesem Jahr die ersten Partien von Haustierfutter auf der Basis von Laborfleisch auf den Markt zu bringen. Außerdem will das Unternehmen die Herstellungskosten für dieses Produkt weiter senken. In den nächsten drei Jahren soll die Produktion „industrielle“ Mengen erreichen. Investiert wurden in das Laborfleischheimtierfutter laut Meatly bislang umgerechnet 3,6 Mio. €.
Tiernahrung ist ein großer Fleischverbraucher
Vorstandschef Owen Ensor betonte, dass die Besitzer von Haustieren nach einer besseren Möglichkeit verlangten, ihre Katzen und Hunde mit Fleisch zu füttern. Meatly ermögliche es ihnen nun, ihre Tiere mit „echtem Fleisch füttern zu können, das diese brauchten und nach dem diese sich sehnten, und zwar auf eine Weise, die unseren Planeten und andere Tiere schont“.
Jim Mellon, ein Investor von Meatly, stellte fest, dass die gehaltenen Haustiere täglich große Mengen an Fleisch verzehrten. Die Entwicklung von Laborfleisch für Heimtierfutter könne also entscheidend dazu beitragen, die durch die konventionelle Fleischproduktion verursachten Emissionen, den Ressourcenverbrauch und das Tierleid zu verringern.