Der Tod eines Brandenburger Jagdhunds bei der Nachsuche hatte im Oktober bundesweit für Aufsehen gesorgt, da schnell der Verdacht auf Wölfe als Verursacher aufkam. Für den Landesjagdverband (LJVB) steht nun fest: Es war mindestens ein Wolf.
Wolf lettischer Herkunft
Der Verband stützt sich dabei auf ein externes DNA-Gutachten. Das habe den Angriff durch den Beutegreifer bestätigt. Der Hund sei konkret von einem männlichen Wolf lettischer Herkunft getötet worden.
Der Landesjagdverband Brandenburg fordert das zuständige Landesamt für Umwelt (LfU) nun auf, eine vollumfängliche Entschädigung des Hundeführers einzuleiten. Dem wirft der LJVB zudem vor, den Hundeführer bis dato nicht über das weitere Vorgehen informiert zu haben. Es sei ihm auch nicht bekanntgegeben worden, ob bereits ein Ergebnis des Gutachtens seitens des LfU vorliegt.
Längst „5 nach 12“
„Der Verlust eines Jagdhundes ist nicht nur ein persönlicher Schicksalsschlag für den Hundeführer, sondern auch ein weiteres deutliches Signal für die Notwendigkeit der Reduzierung der Wolfspopulation. In Brandenburg leben aktuell über 1.000 Wölfe“, stellt LJVB-Präsident Dr. Dirk- Henner Wellershoff fest. Ihm zufolge ist es in Brandenburg schon lange „5 nach 12“. Dringend nötig sei deshalb die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht, eine deutliche Reduzierung des aktuellen Bestandes, eine Obergrenze für Wölfe und eine dauerhafte Jagdzeit.
Der Jagdhund war Mitte Oktober in Glienig (Landkreis Dahme-Spreewald) von einem Wolf getötet worden. Der Vorfall ereignete sich im Rahmen einer zweitägigen Nachsuche auf einen im Straßenverkehr verletzten Rothirsch. Der betroffene Hundeführer aus Teltow-Fläming hatte seine Jagdterrier-Hündin, nach einer zweitägigen Suche, in der Nähe des verletzten Rothirsches zur freien Suche geschickt. Nach etwa 1,5 Stunden wurde der Hund tot aufgefunden. Die Hündin war ausgeweidet und vergraben worden.