Ende Februar steigt das aus den Börsenkursen der zukünftigen zwölf Monate berechnete IG-Milchbarometer gegenüber dem Vormonat um 4,3 Cent auf 47,7 ct/kg Milch. Definiert ist dieser Wert für eine Rohmilch ab Hof des Milcherzeugers (4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt.).
Die Veränderung der Barometerwerte resultiert aus den Preissteigerungen an der EEX-Börse insbesondere für die in den zukünftigen zwölf Monaten gehandelte Butter (+14,2%), aber auch das gehandelte Magermilchpulver (2,5%).
Höhere internationale Nachfrage erwartet
Die IG-Milchbarometerkurve vom 28. Februar (Grüne Kurve) hat sich im Vergleich zu den beiden Vormonaten insbesondere ab der zweiten Jahreshälfte 2024 deutlich nach oben entwickelt. Aber auch in den Monaten März bis Juni liegen die aktuellen Preiserwartungen bei 44 bis 45 Ct/kg Milch. Einerseits werden die internationale Nachfrage und auch die internationalen Preise für Milchprodukte höher eingeschätzt als noch vor kurzem.
Höhere Logistikkosten erwartet
Andererseits profitieren die europäischen Waren nur im geringeren Maße davon, da höhere Logistikkosten u.a. durch Ausweichrouten für die Suezkanalnutzung zu beobachten sind. Dennoch verursachen höhere Produktionsmengen im Bereich Käse knappere Situationen und höhere Preise an Märkten wie Butter und Magermilchpulver.
Hintergrund zum IG-Milchbarometer
Das Barometer soll Milcherzeuger bei der Einschätzung der Marktsituation und bei der Milchmengenplanung unterstützen. Das ife Institut in Kiel berechnet die Werte im Auftrag des Deutschen Raiffeisenverbandes und der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IG Milch). Die Werte des Barometers geben nicht die künftige Entwicklung des Milchauszahlungspreises einer bestimmten Molkerei wieder, sondern stellen die externen Einschätzungen der Markteilnehmer an der Warenterminbörse beim Terminhandel mit Butter und Magermilchpulver dar.
Gegensätzliche Entwicklung an der GDT
An der internationalen Handelsbörse für Milchprodukte, der Global Dairy Trade (GDT), zeigt sich in dieser Woche eine andere Entwicklung: Der Durchschnittspreis über alle Produkte und Zeiträume ist um 2,8 % auf 3.497 $/t gefallen. Der Preisindex sank um 31 Punkte auf 1.055 Punkte. Das ist der zweite Preisrückgang in Folge. Auch die gehandelte Menge lag in dieser Woche mit 19.655 t erneut unter dem Niveau der Auktion vor zwei Wochen (21.235 t).
Im Preis gestiegen ist diese Woche nur Butteröl (+2,5 % auf 6.794 $/t). Alle anderen Produkte sind im Preis gesunken: Vollmilchpulver (-4,2 % auf 3.143 $/t), Magermilchpulver (-4,8 % auf 2.517 $/t), Butter (-1,4 % auf 6.408 $/t), Cheddar-Käse (-1,9 % auf 4.192 $/t), Mozzarella (-1,0 % auf 3.905 $/t) und Laktose (-4,4 % auf 778 $/t). Für Buttermilchpulver sind keine Preise verfügbar.