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Landwirtschaftliches Sorgentelefon: Es ist nie zu spät, sich Hilfe zu holen

Was tun, wenn die Arbeitsbelastung auf dem Hof zu hoch ist oder es zu scheinbar unlösbaren Konflikte gekommen ist? Die Geschäfts­führerin der Ländlichen Familienberatung Hardehausen (NRW) gibt Tipps.

Lesezeit: 3 Minuten

Maria Höschen ist Geschäftsführerin der Ländlichen Familienberatung Hardehausen in Nordrhein-Westfalen. Bei ihr landen die Anrufe der Familien aus dem ländlichen Raum. Sie vermittelt anschließend Hilfe aus einem Pool von ehrenamtlichen Beraterinnen und Beratern.

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Frau Höschen, wie hoch ist der Anteil der Milchviehbetriebe bei Ihnen in der Beratung im Vergleich zu anderen ­Betriebsformen?

Höschen: Milchviehbetriebe machen bei uns etwa 40 % aus. Die Familien wenden sich aufgrund von Genera­tionskonflikten, Streit zwischen Geschwistern oder wegen der anstehenden Hofübergabe an uns. Ein großes Thema ist bei Milchviehbetrieben aber auch die hohe Arbeitsbelastung.

Wo können Sie weiterhelfen, wo sind Ihre Grenzen?

Höschen: Unsere Beraterinnen und ­Berater haben alle einen landwirtschaftlichen Hintergrund, sie sprechen also die gleiche Sprache der Hilfe­suchenden. Sie bringen die Familien miteinander ins Gespräch und legen zu Beginn der Beratung gemeinsam ein Ziel fest, an dem sie arbeiten.

Eine Grenze ziehen wir bei psychischen Erkrankungen. Wir dürfen nicht therapieren, begleiten aber Familien von Erkrankten. Bei rechtlichen Fragen oder Finanzthemen verweisen wir auf die Verbände oder die Kammern. Es gibt aber Bundesländer, in denen Familienberatungen das ebenfalls mit abdecken, zum Beispiel in Bayern.

Welche Ratschläge geben Sie, wenn ­Familien über eine zu hohe Arbeits­belastung klagen?

Höschen: Unsere Beraterinnen und Berater haben festgestellt, dass viele da­runter leiden, permanent den Kopf voll zu haben. Was hilft, sind klare Absprachen untereinander, ebenso wie ­Wochenpläne. Freizeit sollte dabei fest mit eingeplant werden, zum Beispiel der Yogakurs oder der Dienstabend bei der Feuerwehr. Wir helfen dabei, Arbeitsstrukturen zu hinterfragen und zu analysieren, welche Aufgaben eventuell abgegeben werden können. Wir appellieren außerdem, regelmäßig Fortbildungen zu besuchen – egal ob fachlich, oder persönlich. Es ist wichtig, vom Hof zu kommen und den Horizont zu erweitern.

Wann ist ein guter Zeitpunkt, um sich beraten zu lassen?

Höschen: Je eher, desto besser. Wenn zum Beispiel betriebliche Entscheidungen anstehen, ist es sinnvoll, sie frühzeitig begleiten zu lassen. Auch wenn noch gar kein Konflikt vorhanden ist. Allerhöchste Zeit wird es, wenn man merkt, dass etwas im Ungleichgewicht ist. Zum Beispiel, wenn man abends nicht einschlafen kann, weil das ­Gedankenkarussell nicht mehr aufhört zu kreisen. Grundsätzlich ist es nie zu spät, Hilfe anzunehmen.

Sie beraten im Einzugsgebiet des Erzbistums Paderborn in NRW. Wo finden Betriebe aus anderen Regionen Hilfe?

Höschen: Es gibt eine Bundesarbeitsgemeinschaft ländlicher Familien­beratungen. Dort sind alle Ansprechpartner aufgeführt.

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