Dieser Beitrag ist zuerst erschienen im "Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben".
Im vergangenen Jahr haben Wölfe in NRW deutlich mehr Nutztiere gerissen. Nach aktuellem Stand gab es 156 Angriffe auf Nutztiere mit Verdacht auf den Wolf. Bei 75 dieser Angriffe war es nachweislich der Wolf.
304 Nutztiere attackiert
Dabei haben die Raubtiere 304 Nutztiere attackiert. 146 Nutztiere hat der Wolf direkt getötet oder so schwer verletzt, dass die Tiere später starben oder eingeschläfert werden mussten.
Bei einem Wolfsübergriff bei Schafen kam es zu 45 Verlammungen, die in den Zahlen enthalten sind. Genauso wie verschwundene Nutztiere nach Wolfsangriffen.
Die übrigen betroffenen 158 Nutztiere hat der Wolf verletzt, sie konnten aber überleben. Diese Zahlen meldet das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) auf Nachfrage des "Wochenblattes für Landwirtschaft und Landleben".
51 Fälle waren Falschmeldungen
Die Behörde weist darauf hin, dass es bei 51 gemeldeten Nutztierfällen mit Wolfsverdacht Falschmeldungen gab, davon sei bei acht Rissen je ein Haushund als Verursacher nachgewiesen. In 20 Fällen war nach Auskunft des LANUV keine Bewertung möglich. Zehn Fälle seien noch in Bearbeitung.
Die „Westfalenpost“ hatte vergangene Woche bereits über vorläufige Zahlen für 2024 berichtet und einen deutlichen Anstieg der Wolfsangriffe festgestellt: Denn im Jahr 2023 gab es mit 53, im Jahr 2022 mit 49 und im Jahr 2021 mit 47 weniger bestätige Wolfsangriffe in NRW.
Offen sei, ob umherziehende Wölfe oder in NRW ansässige Raubtiere für die höheren Risszahlen gesorgt haben. Auf der einen Seite gebe es deutlich mehr überfahrene Wölfe, was auf mehr umherziehende Wölfe hindeute. Auf der anderen Seite seien inzwischen vier Rudel in NRW beheimatet: im Nationalpark Eifel, im Ebbegebirge im Märkischen Kreis, in Schermbeck im Kreis Wesel und im Rhein-Sieg-Kreis. Diese Rudel haben teils kräftig Nachwuchs bekommen.