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topplus Milcherzeuger klagt Politik an

Wolf reißt mutmaßlich Kälber im geschlossenen Stall

Mutmaßlich ein Wolf ist auf einem Milchviehbetrieb in einen geschlossenen Stall eingedrungen und hat Kälber gerissen. Der Landwirt meint: "Hier zeigt sich die Perspektivlosigkeit des Herdenschutzes."

Lesezeit: 3 Minuten

Entsetzt zeigt ein Landwirt fünf tote Kälber in einem Video. Das dies ein Wolf war, da ist er sich sicher. Der betroffene Landwirt ist Peter Guhl - Mitglied der Bundesvertretung der Freien Bauern. Auf deren Kanal in den sozialen Medien berichtet er von dem Vorfall auf seinem Hof in Mecklenburg-Vorpommern.

Wolf nutzt wohl Türöffnung zum Kälberstall

Den Infos in seinem Video zufolge fand der Milcherzeuger die stark verletzten bzw. toten Kälber am Sonntagmorgen im Stall. Zugänglich war der Jungviehstall nur über schmale Türöffnung. Die geschlossenen Seitenwände bzw. Curtains habe den Wolf offenbar nicht abgehalten. Der Tierarzt habe fünf Kälber sofort euthanasiert. Diese Kälber zeigten Kehlbisse und starke Verletzungen an den Keulen. Zwei weiter Kälber sind stark verletzt.

Die Art der Verletzungen legen den Verdacht auf einen Wolf als Verursacher nahe, ist sich der Milcherzeuger sicher. Den Rissgutachter habe er sofort verständigt und der habe sich für den Folgetag angekündigt. Die DNA-Ergebnisse stehen noch aus.

Neue Realität auf Milchviehbetrieben?

Mit Blick auf die toten Kälber spannt Peter Guhl auch den Bogen zu den Anschuldigungen von Hannes Jaenicke und Sky du Mont vor etwa zwei Jahren, dass Kälber in Container gestapelt würden. „Das hier ist die Realität. Diese Kälber landen tatsächlich im Container. Warum? Weil der für Sie so schützenswerte Wolf meine Kälber im Stall erlegt hat.“

"Wolf ist politisch gewollt, dies sind die Folgen"

In einer Pressemitteilung der Freien Bauern wendet sich Peter Guhl an die Politik: „Durch die politisch gewollte Ausbreitung der Wölfe sind solche Geschehnisse in vielen Regionen Alltag geworden, die Öffentlichkeit ist abgestumpft, als Tierhalter versucht man, das zu verdrängen, und wenn man dann doch von der Realität eingeholt wird, steht man fassunglos und hilflos vor dem Leid der anvertrauten Kreatur.“

"Fall zeigt Perspektivlosigkeit des Herdenschutzes"

Dass die angeblich scheuen Wölfe sich inzwischen auch auf die Höfe trauen sei zwar nicht neu, aber das Eindringen in ein festes Gebäude durch eine Türöffnung war für Guhl bisher nicht vorstellbar: „Hier zeigt sich der ganze Perspektivlosigkeit des Herdenschutzes – erst sollten wir an unseren Weiden höhere Zäune errichten mit mehreren stromführenden Drähten und diese aufwändig von Bewuchs freihalten, jetzt müssen wir offenbar auch unsere Ställe wolfssicher umbauen.“

Die Freien Bauern kritisieren, dass dieselben grünen Politiker und Tierschutz-Aktivisten, die Weidehaltung und Offenställe durchsetzen wollen, auf der anderen Seite genau diese Produktionssysteme dem Wolf ausliefern und damit unmöglich machen.

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