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Tierhalter schockiert

Vermutlich ein Wolf hat im Ybbstal 14 Schafe gerissen

Schafbauer Alfred Oismüller traute am Wochenende seinen Augen kaum: Vermutlich ein Wolf hat 14 Jungschafe direkt getötet bzw. so schlimm zugerichtet, dass sie notgeschlachtet werden mussten.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein regelrechtes Massaker richtete vermutlich ein Wolf (die DNA-Bestätigung steht noch aus) am Samstag in einer Herde mit 43 Jungschafen am Betrieb von Alfred Oismüller in Prolling (Gemeinde Ybbsitz) an. "Fünf Schafe waren tot, neun weitere so schlimm zugerichtet, dass sie notgeschlachtet werden mussten", so der Biobauer, der insgesamt 300 Milchschafe der Rasse Lacaune hält.

Kaum mehr Angst vorm Menschen

"Die Tiere standen auf einer Pachtfläche direkt vorm Haus meines Cousins", berichtet Oismüller. Dies zeige, wie wenig Angst das Tier vor dem Menschen offensichtlich habe. Er ist schockiert über das Ausmaß der Risse. Nur eines der verletzten Tiere habe man retten können.

Es sei laut Oismüller das zweite Mal heuer, dass vermutlich ein Wolf in der Region Schafe gerissen habe. In den vergangenen Monaten ist ein einzelner männlicher Wolf mit der Kennung 269MATK mehrmals genetisch nachgewiesen worden, berichtet der Kurier. Ob das Massaker in Prolling auf sein Konto geht, wird die Überprüfung ergeben.

Die Fotos der Schafe und der Spuren wurden an Experten der Veterinärmedizinischen Universität Wien geschickt. Einige Indizien würden für einen Wolfsangriff sprechen, sagt Wolfsbeauftragter Aldin Selimovic laut ORF online. „Dazu gehören die massiven Kehlbisse und die Verletzungen an den Hinterläufen

Entschädigung deckt nur Teile des Schadens

Oismüller, der den Vorfall sofort bei der Bezirkshauptmannschaft Amstetten meldete, erhält nach eigener Aussage eine Entschädigung von bis zu 250 € pro Tier. Damit sei allerdings nur ein Teil des Schadens abgedeckt. Schließlich waren die 14 Jungtiere für die Milchproduktion vorgesehen gewesen. Lacaune-Schafe geben im Schnitt fünf bis sieben Jahre Milch. Nicht zu vergessen ist darüber hinaus, dass die verbliebenen Jungtiere nach dem Vorfall total verschreckt sind.

Oismüller spricht sich nach diesem Ereignis dafür aus, dass härter gegen den Wolf vorgegangen wird als bisher. "Denn es zeigt sich, dass Herdenschutzmaßnahmen wie höhere Zäune etc. nicht wirklich etwas bringen", so Oismüller. "In unserer Kulturlandschaft funktioniert es einfach nicht mit dem Wolf."

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