Die Milchauszahlungspreise der deutschen Molkereien sind im Juni 2024 weiter gestiegen, berichtet die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB). Für Kuhmilch ab Hof mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ohne Mehrwertsteuer zahlten die Molkereien im Schnitt 45,53 ct/kg aus. Das war der höchste Preis seit Jahresbeginn.
Seit Mai übertreffen die Milchpreise das Vorjahresniveau, nachdem sie sich seit April 2023 darunter bewegt hatten. In allen Bundesländern erhöhten die Milchverarbeiter die Auszahlungen im Vergleich zum Vormonat. Die Werte liegen nun über den Vergleichswerten des Vorjahres.
Auch die Erzeugerpreise für Bio-Kuhmilch sind im Juni weiter leicht gestiegen. Sie lagen im Bundesschnitt mit einem Minus von 0,5 % geringfügig unter dem Vorjahresniveau. Die aktuell steigende Fettverwertung lässt eine weitere Aufwärtsentwicklung der Milchpreise erwarten.
Verstärkter saisonaler Rückgang
Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung in Deutschland hat sich zuletzt verstärkt. Aktuell ist das Vorjahresniveau um 1,5 % unterschritten. Im Vergleich zur Vorwoche verarbeiteten die Molkereien 1,3 % weniger Milch. Marktexperten führen den Rückgang auf den Hitzestress der vergangenen Wochen, aber auch die zunehmende Verbreitung der Blauzungenkrankheit im Nordwesten zurück.
Die Inhaltsstoffe in der angelieferten Milch in Deutschland haben sich in den vergangenen Monaten uneinheitlich entwickelt. Die durchschnittlichen Gehalte an Eiweiß sind im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben und haben den Stand des Vorjahres im Januar und im Juni sogar leicht übertroffen, berichtet die ZMB. Die Fettgehalte sind seit Februar kontinuierlich niedriger ausgefallen als im Vorjahr um die gleiche Zeit. Im ersten Halbjahr von 2024 lag der durchschnittliche Fettgehalt in Deutschland bei 4,10 %, im Vergleich zu 4,13 % im Vorjahreszeitraum.