Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Waldumbau Seelische Gesundheit Steuern in der Landwirtschaft

topplus DMK „Alle an einen Tisch“

Wie steht es um die Zukunft der Milchwirtschaft?

Klimaziele, nachhaltige Milcherzeugung und vegane Lebensmittel: Über diese Themen diskutierte das DMK mit verschiedenen Akteuren der Milchwirtschaft in Berlin.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Klimaziele sind erreichbar und die Milchwirtschaft kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Aber nur, wenn wir es jetzt anpacken“, so lautete ein Fazit von Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Honorarprofessor für Agrar-, Ernährungs- und Umweltethik, Humboldt- Universität Berlin. Er ist Teil der Experten-Runde beim Projekt „Net Zero Farms“ vom Deutschen Milchkontor (DMK), das vier Praxisbetriebe bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen begleitet. Laut Gottwald wirkten sich einige Maßnahmen bereits positiv auf die Klimabilanzen aus, wie beispielsweise die Etablierung einer Gruppenfütterung, die besser an den Bedarf der Tiere angepasst ist, oder eine optimierte Fruchtfolge im Futteranbau.

Über die ersten Ergebnisse aus dem Projekt berichtete Prof. Gottwald im Rahmen der Dialogveranstaltung „Alle an einen Tisch“ in Berlin. Dazu hatte das DMK Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eingeladen. Anlass war auch die Veröffentlichung der neuen Broschüre zur Nachhaltigkeitsstrategie der Molkereigenossenschaft.

Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

"CO2-Handel kann Chance für Landwirte sein"

Mit dabei war unter anderem Stefan Wenzel, Parlamentarischer Staatssekretär vom Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Er sah ebenfalls gute Chancen, die Ziele des Pariser Klimavertrags, also eine Klimaneutralität bis 2050, zu erreichen. Als Beispiel nannte er das CO2-Preissystem, das im Agrarsektor bisher noch nicht eingeführt sei. Doch u.a. die Wiedervernässung von Mooren biete großes Potenzial: „Auch für Landwirte kann das eine Chance sein.“

Amos Venema: "Von der Wiedervernässung profitieren nicht Landwirte"

Das wiederum bezweifelte Landwirt Amos Venema. Mit seinem Milchviehbetrieb im moorreichen Rheiderland produziert er GVO-freie Weidemilch und erkläre: „Aktuell kaufen große Energiekonzerne Flächen in unserer Region, um damit ihre Nachhaltigkeitsbilanzen zu verbessern. Zwei Drittel der von uns bewirtschafteten Flächen pachten wir. Gegen die Zahlungsfähigkeit der Konzerne haben wir künftig keine Chance.“

Die CO2-Bilanz seiner Milchproduktion optimiert er auf anderen Wegen. So hat er in eine effizientere Milchkühlung investiert, verlängert die Zwischenkalbezeiten und legt Wert auf hohe Lebensleistungen. Dafür bekommt er zwar keinen höheren Milchpreis, aber: „Es zahlt sich aus durch geringere Stromkosten oder eine kosteneffizientere Milchproduktion.“

Nachhaltigkeit bleibt Thema bei Konsumenten

Einen klaren Trend zu mehr Nachhaltigkeit im Einkaufskorb sieht Marktforscher Robert Kecskes. Nach dem Peak zur Corona-Zeit sei der Trend deutlich abgeflacht, aber nicht verschwunden. In den nächsten Jahren erwartet er eine dynamischere Entwicklung, beispielsweise bei der Nachfrage nach veganen Lebensmitteln. Gleichzeitig zeigte er sich überzeugt: „Es wird weiterhin Kuhmilch konsumiert werden.“

Kuhmilch mit viel Potenzial

Das betonte auch Lisa Mammen-Annas, Senior Mgr. Business Acceleration & Innovation beim DMK, ausdrücklich: „Milch ist ein gesundes, hochwertiges Produkt, aus dem wir viele Lebensmittel herstellen können.“ Gleichzeitig beschäftige sich das Molkereiunternehmen auch mit pflanzenbasierten Produkten. „Am Ende entscheidet der Kunde im Supermarkt. Und wir sind überzeugt, dass tierische Proteinquellen auch in Zukunft eine Bedeutung behalten.“

Einen Abschließend Appell an die Politik richtete DMK CEO Ingo Müller. Statt Gesetzen wünscht er sich Anreizsysteme, um mehr Nachhaltigkeit in der Milchproduktion zu erreichen. „Wichtig ist, dass man den Praktikern zuhört. Denn die wissen am besten, was sich wie umsetzen lässt und was sinnvoll ist.“

Das DMK informiert in der Broschüre "Unsere Verantwortung" über Fortschritte, Herausforderungen, Ziele und Maßnahmen rund um Nachhaltigkeit in der Erzeugung, Herstellung und Weiterverarbeitung von Milcherzeugnissen. Die Broschüre zum Download finden Sie hier:

top + Bestens informiert zur EuroTier 2024

Über 60 % sparen + Gewinnchance auf einen VW Amarok sichern!

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.