Hans-Hermann Backhaus bewirtschaftet einen Milchkuhbetrieb mit 230 Kühen plus Nachzucht und Futterbau in Wittmund (Niedersachsen). Schon seit ca. 16 Jahren mischt das Lohnunternehmen Theede (Wittmund) sein Futter als Vorrats-TMR, berichtet der Landwirt: „Früher hatten wir kaum Mais in der Ration, weshalb sich ein Mischwagen nicht lohnte. Als ich mit einer TMR-Fütterung begann, habe ich zunächst auf eigene Technik verzichtet.“ Weil er damit immer zufrieden war, blieb er dabei.
Der Landwirt lässt alle fünf bis acht Wochen mehrere Rationen in Fahrsilos mischen: eine Kuhration (Teil-TMR, ergänzt mit Transponderfütterung), eine Ration fürs Jungvieh und jeweils eine für die Trockensteher in der frühen Phase (ca. 33 Tage) bzw. kurz vor dem Kalben (ca. zwölf Tage).
Zwei Rationen in der Trockenstehphase
Alle Rationen werden vom Beratungsring basierend auf den Ergebnisse der Grundfutteranalyse, den zugekauften Futterkomponenten sowie den Milchablieferungs- und MLP-Daten berechnet. Die Trockensteher-Ration enthält ca. 40 % Mais und 35 % Gras sowie 15 % Pressschnitzel und 10 % Treber.
Die beiden Phasen unterscheiden sich in der Art der Ergänzungsfutter und Mineralien. „Kurz vor dem Kalben füttere ich per Hand noch etwas Kraftfutter. Das lockt die Kühe auch ans Fressgitter und man kann sie sich ansehen“, so Backhaus.
Vorteil Vorrats-TMR: Weniger offene Silos
Um ausreichend Vorschub zu gewährleisten, kommt die Ration für die späte Trockensteherphase mit in das Fahrsilo der Laktationsration und wird dabei entlang der Seite abgelegt. Die Ration der frühen Trockensteher kommt in ein separates Silo, berichtet der Landwirt: „Ein großer Vorteil der Vorrats-TMR ist, dass ich nur eine Anschnittfläche mit hohem Vorschub habe und die Grundfutter geschlossen bleiben. Das reduziert das Risiko von Nacherwärmungen und Futterverderb.“
Grundsätze der Siliertechnik beachten
Der Milcherzeuger betont allerdings: „Die Vorrats-TMR ist kein Allheilmittel für schlechtes Futter.“ Wichtig beim erneuten Einsilieren sind aus seiner Sicht die Grundsätze der Siliertechnik, wie sauberes Arbeiten, festes Anwalzen und gutes Verdichten.