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topplus Rinderrationen auf Vorrat

Bedarfsgerecht Füttern auch in kleinen Portionen

Für den optimalen Laktationsstart ist die Fütterung in den Wochen vor der Kalbung entscheidend. Praktiker und Berater berichten, wie das mit einer Ration auf Vorrat gelingen kann.

Lesezeit: 3 Minuten

Schnell gelesen

  • Eine Vorrats-TMR ist eine fertig ­gemischte Ration, die im Fahrsilo oder in Ballen einsiliert ist.

  • Für Trockensteher kann sich das lohnen, um auch kleinere Gruppen bedarfsgerecht und effizient zu versorgen.

Wir haben nur zwei bis sieben Trockensteher. Da ist ei­ne separate Fütterung kaum ­umsetzbar“, beschreibt Franz Schulze-­Göcking aus Legden in Nordrhein-West­falen ein Problem, das wohl viele Betriebe kennen.

Bis vor einem Jahr hat er die Kuhration „verdünnt“, um den Energiegehalt vor dem Kalben zu reduzieren. Doch die Kühe erkrankten an Milchfieber und starteten nicht optimal in die Laktation. Er lässt jetzt eine Trockensteherration für etwa sechs Monate in Ballen silieren: eine sogenannte Vorrats-TMR.

Futter auf Vorrat mischen

Hans-Hermann Backhaus aus Wittmund (Niedersachsen) hat zwar meist 25 bis 30 Trockensteher, doch auch er setzt schon seit Jahren auf eine Vorrats-TMR. Ein Lohnunternehmer siliert alle fünf bis acht Wochen fertig gemischte Rationen in Fahrsilos. „Ich spare mir Mischwagen und Technik, sowie gut angelernte Arbeitskräfte“, so Backhaus.

Der Ablauf ist bei beiden Betrieben gleich: Auf Basis von unter anderem der Grundfutteranalyse wird die Ration ­berechnet. Betriebseigenes Futter und ­zugekaufte Komponenten mischt ein Lohnunternehmer portionsweise und siliert diese in Haufen bzw. Ballen. Die Trockensteher-Rationen enthalten Mais und Gras, ggf. gemahlenes Stroh, Mineralfutter mit sauren Salzen und ein ansäuerndes Ergänzungsfuttermittel.

Bei zu trockenem Futter (> 38 % TS) empfiehlt Backhaus feuchte Komponenten oder Wasser einzumischen, da sich die TMR sonst schwer verdichten lässt: „Weil der Energiegehalt höher als in reiner Mais- oder Grassilage ist, kann die Ration schneller verderben. Wir säuern daher immer an.“ Für die Vorrats-TMR nutzen beide Betriebe siliertes Futter. Trotzdem lassen sie die fertige Mischration vor dem Füttern etwa zwei Wochen lang silieren.

Vor- und Nachteile der Vorrats-TMR

Auch Tierarzt und Futterberater Henk-Jan Hetterschijt von proagrar-Tec aus Borken (Nordrhein-Westfalen) kennt die Vorteile einer Vorrats-TMR für Trockensteher: „Die Fütterung vor dem Kalben entscheidet darüber, wie die Kühe in die Laktation starten. Die Kuhration enthält zu viel Energie, Calcium und Eiweiß. Wird Stroh zugemischt, ­selektieren die Kühe das in der Regel heraus. Mit der Vorrats-TMR lassen sich auch für kleine Gruppen bedarfsgerechte Rationen mischen.“

Magnesium-Präparate zu ergänzen, ist sinnvoll, denn sie stabilisieren die Ration und hemmen die Calcium-Aufnahme aus dem Futter. Das trainiert den Stoffwechsel vor dem Kalben. Das Wichtigste bei Trockenstehern ist aus Sicht des Beraters eine hohe Futteraufnahme, mindestens 12,5 kg Trockenmasse (TM) pro Tag.

Voraussetzung: Penibel arbeiten

Egal, ob Ziehen der Futterproben, Berechnen der Ration oder Wiegen und Mischen der Komponenten – bei allen Schritten ist Sorgfalt geboten. „Wenn etwas nicht passt, lässt sich die Ration nicht so einfach anpassen“, betont Hetterschijt. Darüber hinaus, muss der Platz für einen weiteren Silohaufen vorhanden sein. Einkalkuliert werden müssen auch die Zusatzkosten für das Silieren, welche die Lohnunternehmen pro Ballen, pro Tonne oder pro Arbeitsstunde berechnen. „Die können sich bezahlt machen, wenn Gesundheitsprobleme wegfallen oder die Milchleistung steigt“, so Henk-Jan Hetterschijt.

Alles in allem: Die Vorrats-TMR ist kein System für jeden Betrieb. Wo sich aber eine separate Trockensteherration nicht realisieren lässt oder keine Mischtechnik vorhanden ist, kann es eine Alternative sein.

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