Belgien will die in der Schweinehaltung entstehenden Stickstoffemissionen senken. Dazu läuft ein Aufkaufprogramm mit einem Gesamtvolumen von 200 Mio. €.
Das Vorgehen der Flämischen Landagentur (VLM) erfolgte in zwei Stufen: Laut 3drei3 wurden in der ersten Phase tausend Schweinehaltungsbetriebe mit einem Impact Score von 0,5 % angesprochen. Anschließend wurde der Schwellenwert gesenkt, wodurch weitere 2.700 Betriebe – nahezu alle Schweinehaltungen in Flandern – in diese Regelung fielen.
Bislang haben sich 175 Schweinehaltungsbetriebe dazu entschieden, ihre Tätigkeit aufzugeben, davon 156 aus der ersten und 19 aus der zweiten Phase. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden beträgt 57 Jahre. Schätzungen zufolge halten die Betriebe aus der ersten Phase etwa 182.000 Schweine. Möglicherweise können diese Betriebe später auch Entschädigungen für den Abriss ihrer Gebäude beantragen.
Möglicherweise noch mehr Betriebe
Da die Landwirte bis Mai 2025 Zeit haben, sich der zweiten Phase anzuschließen, wird ein umfassendes Bild über den Erfolg dieser Phase erst danach vorliegen. Bislang wurden etwa 22 Mio. € an Entschädigungen für die Aufgabe der Betriebe ausgezahlt.
Ende September entschied die Schlachthofgruppe Noordvlees Group, ihre Schlachtaktivitäten am Standort Kalmthout einzustellen und künftig alle Schweine bei Sus Campiniae in Oevel zu schlachten. Lediglich die Fleischverarbeitung führt die Noordvlees Group am bisherigen Standort fort.
Als Gründe für diesen Schritt nannte das Unternehmen die Auswirkungen mehrerer aufeinanderfolgender Krisen, darunter die Afrikanische Schweinepest, die COVID-19-Pandemie, der Krieg in der Ukraine sowie die neuen Stickstoffvorschriften.