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topplus Sperrzone III wird aufgehoben

ASP: Hessen unterstützt betroffene Schweinehalter

Die EU-Kommission hat dem Antrag Hessens zugestimmt, die Sperrzone III schon Ende November in weiten Teilen aufzuheben. Zudem wird das Land die betroffenen Schweinehalter finanziell unterstützen.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt hat am Donnerstagabend weitere Fortschritte bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest gemeldet: Die EU-Kommission hat in dieser Woche dem Antrag Hessens zugestimmt, die Sperrzone III schon Ende November in weiten Teilen aufzuheben. Dass dies nicht wie regulär erst nach einem Jahr erfolgt, zeuge von der erfolgreichen Seuchenbekämpfung.

Schweine können wieder vermarktet werden

„Für die betroffenen Schweinehalter bedeutet dies eine enorme Entlastung. Sie können ihre Schweine nun wieder vermarkten – wenn auch weiterhin unter anspruchsvollen, aber wirtschaftlich tragfähigen Bedingungen. Diese Entscheidung zeigt, dass die vom uns ergriffenen ASP-Bekämpfungsmaßnahmen international anerkannt werden“, so Hessens Landwirtschaftsminister Ingmar Jung.

Finanzielle Hilfen für Schweinehalter

Um die finanziellen Folgen der ASP abzufedern, hat die Hessische Landesregierung zudem zusätzliche Unterstützungsmaßnahmen für Schweinehalter beschlossen: 

  • Soforthilfe über die Hessische Tierseuchenkasse:  Schweinehalter in der Sperrzone III erhalten eine pauschale Förderung. Die Hilfe soll unkompliziert und ohne aufwändige Anträge ausgezahlt werden - basierend auf der Anzahl der Schweine, die zum Zeitpunkt der Sperrzonenausweisung gemeldet waren und gilt rückwirkend. „In vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der Hessischen Tierseuchenkasse gehen wir hier, wie schon bei der Übernahme von Transportkosten, einen pragmatischen Weg und verzichten auf unnötige Bürokratie“, erklärte der Minister. Die genauen Auszahlungsformalitäten werden noch abgestimmt.

  • Existenzsicherung für betroffene Schweinehalter: In den Sperrzonen II und III plant Hessen zudem, Schweinehaltern, deren Existenz durch die ASP bedroht ist, zusätzlich zu helfen. Die Umsetzung werde im ersten Halbjahr 2025 erfolgen. Jung dazu: „Wir wollen den Schweinehaltern durch eine effiziente Hilfe ermöglichen, die Betriebe durch diese schwierige Zeit zu bringen und langfristig zu stabilisieren. Die Schweinehaltung soll auch in ASP-Gebieten gesichert fortbestehen. Unsere regionale Landwirtschaft muss erhalten bleiben.“

Drei Säulen der ASP-Bekämpfung

Der Minister betonte, dass die Erfolge der hessischen ASP-Bekämpfung auf einer klaren Strategie basieren, die auf drei wesentlichen Säulen ruht: 

  • Abgrenzung des Ausbreitungsgebiets: Über 150.000 Hektar wurden mithilfe von Kadaversuchhunden und Wärmebilddrohnen abgesucht, um das Infektionsgebiet genau zu bestimmen. 

  • Absicherung durch Zäune:  Mit knapp 250 Kilometern Elektrozäunen und 70 Kilometern festen Zäunen wurden entscheidende Barrieren geschaffen, um die Verbreitung der ASP zu stoppen. Weitere 145 Kilometer Festzaun sollen in den nächsten Wochen errichtet werden. 

  • Erfolgreiches Schwarzwildmanagement: In enger Zusammenarbeit mit der ASP-Sachverständigengruppe und dem Landesjagdverband sowie mit Unterstützung der Jägerschaft wurde ein erfolgreiches Schwarzwildmanagementkonzept erarbeitet: Dort wo die Seuchenlage es verlangt, ruht die Jagd. Dort wo es möglich ist, wird der Wildschweinbestand lageangepasst reduziert. Der Einsatz von Saufängen ermöglicht beispielsweise eine tierschutzgerechte Entnahme ganzer Rotten ohne Versprengungsgefahr. 

Land startet Informationskampagne

Landwirtschaftsminister Jung bedankte sich bei allen Beteiligten für die enge und gute Zusammenarbeit, aber auch bei den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Geduld und Unterstützung bei den ASP-Maßnahmen. „Ohne das Verständnis der Bevölkerung wäre eine effektive Seuchenbekämpfung nicht möglich.“ Um die Aufmerksamkeit für das Thema weiter hochzuhalten, gibt es seit einigen Tagen eine großangelegte Informationskampagne.

Jung fordert finanzielle Unterstützung vom Bund

Die Afrikanische Schweinepest werde Hessen noch eine ganze Weile beschäftigen und finanziell fordern. Die ergriffenen Maßnahmen würden jedoch nicht nur darauf abzielen, die hessische Landwirtschaft zu schützen, sondern auch die Ausbreitung der Seuche in andere Bundesländer zu verhindern. Daher drängte Ingmar Jung erneut auf eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes: „Die ASP kennt keine Grenzen – wir schützen mit unseren Maßnahmen auch andere Länder und Regionen. Der Bund muss sich nun endlich angemessen an den Kosten der Seuchenbekämpfung beteiligen.“ 

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