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Den richtigen Hochdruckreiniger finden

Um den richtigen Hochdruckreiniger für den eigenen Betrieb zu finden, sollten Landwirte sich von Herstellern und Anbietern beraten lassen. Folgende Aspekte sollte man sich dabei genauer anschauen.

Lesezeit: 6 Minuten

Eine penible Reinigung und Des­infektion gehören zum A und O der Stallhygiene. Denn dadurch breiten sich Krankheitserreger im Bestand weniger aus und die Tiergesundheit verbessert sich. „Ziel der Nassreinigung ist die Entfernung von Schmutz, denn in ihm haften Keime und Krankheitserreger. Außerdem kann die darauffolgende Desinfektion nur wirken, wenn die Oberflächen wirklich sauber sind“, erklärt Iris Kobusch, Expertin für Tierhygiene im Fachbereich für Agrarwirtschaft an der Fachhochschule Südwestfalen.

Mobil oder Stationär?

Landwirte müssen zunächst entscheiden, ob ein stationärer oder ein mobiler Hochdruckreiniger besser für ihren Betrieb geeignet ist. Das hängt nicht allein von der Betriebsgröße ab, sondern von den persönlichen Vorlieben und dem geplanten Einsatzbereich. Sollen z. B. auch Maschinen und Hofflächen gewaschen werden, ist ein ­mobiler Hochdruckreiniger die bessere Wahl. Ausschlaggebende Stalleigenschaften wie die Länge des Zentralgangs und der einzelnen Abteile sowie vorhandene Stromanschlüsse sollten Landwirte vor dem Kauf analysieren. Dabei können auch Hersteller oder externe Berater helfen.

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Auf Betrieben mit mehreren getrennten und vor allem verwinkelten Stall­gebäuden kann eine stationäre Anlage von Vorteil sein. So werden kei­ne Keime über die Räder und Schläuche zwischen den Tiergruppen verschleppt. Die Kosten spielen bei diesem Kauf­kriterium eine untergeordnete Rolle. Die Mehrkosten einer stationären Anlage rechnen sich durch kürzere Rüstzeiten oft schon nach wenigen Jahren. Weil man die fest installierten Hochdruckreiniger nicht bewegen muss und sie nicht im Dreck stehen, profitiert man ebenfalls von einer langen Lebensdauer.

Der passende Schlauch

Bei der Schlauchlänge gilt das Sprichwort: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Natürlich sollten in jedem Abteil alle Buchten gut zu erreichen sein, allerdings behindern zu lange Schläuche die Reinigungsarbeit. Speziell für die Landwirtschaft bieten viele Her­steller beschichtete Schläuche an, die besonders widerstandsfähig gegen Ammoniak sowie Reinigungs- und Des­infektionsmittel sind. Auch Schmutz bleibt nicht haften. Es gibt sie in unterschiedlichen Nennweiten, z. B. 10 mm oder 12 mm, sowie in ein- oder zweilagiger Ausführung. Letztere sind meist kompakt gewickelt, sodass sie genau so flexibel sind wie einlagige.

Der Verschleiß ist im Schlauchabschnitt hinter der Pistole höher als im Bereich direkt am Reiniger, da dieser weniger über Böden und Aufstallung gezogen wird. Verschlissene Schläuche sollten Landwirte austauschen, ansonsten besteht die Gefahr, dass sie platzen. Schlauchroller mit einer Schlauchführung direkt am Gerät schützen die Hände beim Aufrollen vor Verletzungen durch abstehende Drähte. Gleichzeitig sorgen sie für Ordnung im Stall.

Langlebige Pumpe

Ein weiteres wichtiges Auswahlkriterium bei Hochdruckreinigern ist die Pumpe. Für den Einsatz in der Landwirtschaft empfehlen die meisten Hersteller Plungerkolbenpumpen. Darin sind in der Regel langlebige Keramikkolben verbaut. Zudem ist die Leistung dieser Pumpen höher. Daher sind sie für den landwirtschaftlichen Einsatz besser geeignet als Geräte aus dem Baumarkt.

Besonders flexibel sind mehrstufige Anlagen mit mehreren Pumpen. So können mehrere Anwender gleichzeitig mit unterschiedlichen Wassermengen arbeiten. Und sollte eine Pumpe ausfallen, können die restlichen Anwender problemlos weiter waschen. Darüber hinaus können Landwirte zwischen verschiedenen Pistolen, Lanzen und Düsen wählen. Die meisten Pistolen sind ergonomisch geformt und mit Schnellkupplungen ausgestattet, sodass man die Lanze einfach und schnell wechseln kann. Für ein optimales Reinigungsergebnis sollten Landwirte in den verschiedenen Arbeitsbereichen unterschiedliche Lanzen einsetzen. Um große Flächen zu waschen, eignet sich am besten eine Standard-Flachstrahllanze. In einem gut eingeweichten Stall reicht ihre Waschkraft meist aus.

Eine Pendellanze reinigt Spaltenzwischenräume besonders gut, da der Wasserstrahl mit einem Winkel von 25 ° auf die zu reinigende Fläche auftrifft. Eine Druckregulierlanze kann bei ­frequenzgeregelten Hochdruckreinigern verwendet werden. Sie ermöglicht ein stufenloses Verstellen von Druck und Wassermenge. Das ist beim Waschen von Einrichtungsgegenständen aus unterschiedlichen Materialien hilfreich.

Zum Einweichen und Desinfizieren können Landwirte eine Schaumlanze verwenden. Dafür kann man entweder einen separaten Kanister mit Schaumreiniger an den Hochdruckreiniger anschließen oder einen Behälter unter die Pistole schrauben. Durch das Einweichen lassen sich Wasser, Zeit und Arbeitskraft sparen. Die Düsen lassen sich bei den meisten Herstellern einzeln bestellen und schnell austauschen. Dabei sollten sie zum Druck und zur Wassermenge des Reinigers passen.

Versorgung mit Strom und Wasser

Für die Stromversorgung reicht bei mobilen Reinigern mit einer durchschnittlichen Wasserleistung von 1.800 l/h und einer Motordrehzahl von 950 bis 1.300 U/min eine Stromversorgung von 16 A aus. Für große Geräte sollten 32 A vorhanden sein. Stationäre Anlagen sind direkt an das Stromnetz angeklemmt und sollten bei der Installation der Stromversorgung berücksichtigt werden. Alle Steckdosen und elektrische Anlagen müssen vor Wasser geschützt sein. Ein Elektriker sollte alles vorschriftsmäßig absichern.

Egal, ob der Betrieb an das städtische Wassernetz angeschlossen ist oder einen eigenen Brunnen nutzt: Das Wasser sollte Trinkwasserqualität haben. Denn Inhaltsstoffe wie Sand, Mangan oder Eisen können die Leistung des Hochdruckreinigers ansonsten massiv verschlechtern oder ihn sogar kaputt machen. Kalkhaltiges Wasser sorgt außerdem für Ablagerungen in der Pumpe und schädigt sie. Gleichzeitig mindert Kalk auch die Schaumproduktion beim Einsatz von Reinigungsmitteln.

Die Wassermenge spielt eine wichtigere Rolle als der Druck. 120 bis 140 bar mit 1.500 bis 1.800 l/h Wassermenge sind für eine erfolgreiche Reinigung ausreichend. Das erzeugt die gewollte Schwemmwirkung und spült den Schmutz weg. Kommt bei der Pumpe zu wenig Wasser an, führt das bei den Geräten ebenfalls zu Schäden. Ein vorgelagerter, externer Tank kann Beeinträchtigungen an der Pumpe vermeiden. Zusätzlich sichert ein bei den meisten Hochdruckreinigern eingebauter Filter die Wasserqualität.

Ergonomisch ausgeklügelt

Damit das Waschen für den Anwender möglichst angenehm ist, spielt auch die Ergonomie beim Kauf eine Rolle. Bei modernen Pistolen müssen Landwirte den Druckpunkt beim Abziehen des Auslösers nur kurz überschreiten und brauchen danach nur noch wenig Kraft, um die Lanze in Betrieb zu halten. ­Zudem haben einige Hersteller den Schiebebügel von mobilen Reinigern besonders lang konzipiert, sodass man sich nicht bücken muss, um das Gerät zu bewegen. Leicht nach innen stehende Vollgummi- oder auch Luftreifen und ein tiefer Schwerpunkt des Gerätes erleichtern das Fahren zusätzlich. Vollgummireifen haben den Vorteil, dass Nägel oder andere spitze Gegenstände das Material nicht beschädigen.

Was gibt es noch zu beachten?

Ebenso spielt die richtige Wahl des Reinigungsmittels für den Stall eine Rolle. Einige, besonders aggressive Mittel können Pumpe sowie Dichtungen schädigen. Dadurch wird die Leistung des Reinigers reduziert und die Lebensdauer verkürzt. Nach dem Gebrauch von Reinigungs- oder ­Desinfektionsmitteln sollte man den Hochdruckreiniger sowie Schläuche und Lanze immer mit klarem Wasser durchspülen, um Reste zu entfernen und die Ventile zu reinigen.

Die Lebensdauer eines Hochdruckreinigers hängt maßgeblich davon ab, wie oft und intensiv man das Gerät wartet. Die Hersteller empfehlen einen regelmäßigen Ölwechsel, z. B. nach etwa 500 bis 800 Betriebsstunden.

Darüber hinaus kann man viele Hochdruckreiniger nicht nur zum Waschen einsetzen. Sie können mit speziellem Zubehör z. B. Güllereste aus dem Güllekeller oder Gärsubstrat aus der Biogasanlage absaugen. Zudem gibt es weiteres Zubehör, mit dem man Futtertröge oder auch Lüfterschächte reinigen kann.

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