Die ersten Tage in der Mast sind für die jungen Ferkel sehr herausfordernd. Mit diesen sechs Tipps bereiten Sie Ihren Stall ideal vor und sorgen für eine reibungslose Eingewöhnung.
1. Stallhygiene: Grundvoraussetzung für eine möglichst saubere und erregerfreie Umgebung ist die Stallbelegung im Rein-Raus-Verfahren. Genauso unerlässlich ist die Reinigung und anschließende Desinfektion. Damit das Desinfektionsmittel seine volle Wirksamkeit entfaltet, muss das Abteil erst vollständig abtrocknen. Der richtige Zeitpunkt lässt sich z. B. an den angegrauten Betonflächen erkennen. Vor dem Aufstallen der Ferkel sollte man feuchte Stellen auf den Liegeflächen mit Kalk oder Einstreumaterial abbinden.
2. Gruppenbildung: Stallen Sie möglichst nach Größe und Geschlecht getrennt auf. Gerade bei rationierter Fütterung ist so sicher, dass jedes Tier ausreichend Zugang zum Futter hat. Eine gemischtgeschlechtliche Gruppe ist zwar nicht ideal, bietet aber den Vorteil, dass die Kastraten mit ihrer Fresslust auch die Sauen zur Futteraufnahme animieren.
3. Stress reduzieren: Um Stress zu vermeiden, kann es helfen, die Schweine mit einem Tierwaschmittel zu besprühen. Durch den Schaum riechen alle Tiere gleich und die Eingewöhnung verläuft reibungsloser. Auch die Gabe von Raufutter steigert das Wohlbefinden.
4. Temperatur: Die Temperatur sollte beim Einstallen 1 bis 2 °C höher sein als in der letzten Aufzuchtphase. Außerdem empfiehlt es sich Luftrate, Absenkautomatik, Regelbereich und andere Lüftungseinstellungen aus dem Flatdeckstall zu übernehmen. Wird zu Beginn durchgängig geheizt, kann man höhere Luftraten fahren. Das kommt der Luftqualität zu Gute.
5. Tränkwasser: Frisches und sauberes Tränkwasser beeinflusst maßgeblich die Leistung der Tiere. Vor dem Aufstallen sollte deshalb das abgestandene Wasser abgelassen werden. Bei Mastschweinen unter 50 kg empfiehlt sich eine Durchflussrate von 0,6 bis 1,0 l/Min. Durch einen niedrigen Leitungsdruck und eine Wasseransäuerung lässt sich die Aufnahmemenge steigern. Generell saufen die Tiere lieber aus Schalentränken als am Nippel.
6. Fütterung: Eine direkte Futterumstellung verursacht häufig Stress. Deshalb ist es ratsam, dass Futter aus der Ferkelaufzucht noch einige Tage nach dem Aufstallen zu füttern. Insbesondere für geschlossene Betriebe kann es sich auch anbieten, alternativ dazu das Mastfutter am Ende der Aufzucht vorzulegen. Die Umstellung von Trocken- auf Flüssigfütterung verläuft meist problemlos. Vermeiden Sie aber anfangs das Füttern auf voller Auslastung, da die Tiere in den ersten Tagen weniger fressen. Der umgekehrte Weg von der Flüssig- zur Trockenfütterung ist dagegen oft schwierig.