In Hessen wurden weitere mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infizierte Wildschweinkadaver außerhalb des bisherigen Kerngebiets Alpha gefunden. In der Nähe von Seeheim-Jugenheim (Landkreis Darmstadt-Dieburg) wurden zwei verendete Tiere positiv auf das Virus getestet, wie das hessische Landwirtschaftsministerium am Sonntag mitteilte.
Die Fundorte liegen östlich der A5 und östlich der B3. Eine Bestätigung der Proben durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) steht noch aus. Solange handelt es sich formal noch um positive Verdachtsfälle.
Zudem gab es mehrere positive Funde im Bereich einer ehemaligen Tongrube zwischen Bensheim und Heppenheim (Landkreis Bergstraße). Dieses Areal liegt östlich der A5, aber noch westlich der B3, und ist daher bereits durch einen Elektrozaun in Richtung Osten eingegrenzt.
Bereits 200.000 ha abgesucht
Der ASP-Führungsstab im Landwirtschaftsministerium hat unmittelbar Maßnahmen zur weiteren Lageerkundung in dem betroffenen Gebiet mithilfe von Wärmebilddrohnen und Kadaversuchhunden veranlasst. Außerdem werde das Errichten weiterer Zäune östlich der A5 im Odenwald in Abstimmung mit Baden-Württemberg geprüft.
Insgesamt wurden in Hessen seit dem Ausbruch der ASP im Sommer knapp 200.000 ha Fläche abgesucht. Bislang wurden dabei 2.176 Wildschweinkadaver gefunden, von denen 647 ASP-positiv waren. Die meisten positiven Fälle liegen innerhalb des eingegrenzten Kerngebiets (Kerngebiet Alpha).
Feuerwerk kann Wildschweine aufschrecken
Vor dem Hintergrund des dynamischen Seuchengeschehen bittet das Hessische Landwirtschaftsministerium die Bevölkerung in der Kernzone sowie in der Sperrzone II darum, auf ein Silvesterfeuerwerk außerhalb geschlossener Ortschaften zu verzichten. Denn der Lärm von Feuerwerkskörpern könne möglicherweise infizierte Wildschweine aufgeschrecken, die das Virus dann in andere Gebiete weitertragen.