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topplus Hauptalmbegehung

Bayern: Diskussion um weniger Schutz für Wölfe und Kombinationshaltung

Bei der traditionellen Hauptalmbegehung forderte Bayerns Landwirtschaftsministerin Kaniber klare Zukunftsperspektiven für Bergbauernbetriebe. Im Hinblick auf den Wolf und auf die Kombinationshaltung.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei der diesjährigen Hauptalmbegehung auf der Soila-Alm bei Oberammergau wurde viel über den Wolf diskutiert. Zu den gut 500 Teilnehmenden gehörten neben Almbauern aus ganz Bayern zahlreiche Politiker und Politikerinnen wie Bundesumweltministerin Steffi Lemke, Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.

Im Vorfeld hatte Steffi Lemke zugesagt, sich auf EU-Ebene für pragmatische Lösungen im Umgang mit dem Wolf einzusetzen. "Die Rückkehr des Wolfs stellt uns alle und insbesondere die Weidetierhaltung vor große Herausforderungen, auch hier in den Almlandschaften", sagte die Bundesumweltministerin vor der Hauptalmbegehung. Sie nehme die Probleme der Betroffenen sehr ernst. Ein Schnellabschuss von gefährlichen Wölfen müsse möglich sein, betonte Lemke. Allerdings warte sie seit Monaten auf die Zustimmung Bayerns zum guten Erhaltungszustand des Wolfs. Der würde eine Regulierung vereinfachen. Der Freistaat bemängelt aber, dass dieser Status nur für einige Bundesländer gelten soll, nicht für Bayern.

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Schutzstatus absenken

Der Schutzstatus des Wolfes müsse international dringend abgesenkt werden - diese Forderung richtet Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bei der Hauptalmbegehung an den Rat der Europäischen Union. Die neu gewählte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die künftige EU-Kommission bittet Kaniber dabei weiter um Unterstützung. Die Kommission hatte sich letzten Dezember für eine Absenkung des Schutzstatus ausgesprochen. Die Bundesregierung müsse sich im Europäischen Rat für die Absenkung aussprechen und dürfe nicht länger blockieren, wie Kaniber forderte.

Die Rückkehr der großen Beutegreifer treibe die bayerischen Alm- und Alpbauern um und zwinge immer mehr von ihnen zum Aufgeben. Der Druck auf die Weidetierhaltung durch Nutztierrisse steige rapide. Gleichzeitig schadet der Wolf der Biodiversität auf den Almen und Alpen. "Wir wollen der Landwirtschaft und der Biodiversität helfen. Das geht aber nicht mit Wolf. Eine Koexistenz mit dem Wolf ist möglich, aber sie ist nicht friedlich und sie hat Folgen."

Bei der Absenkung des Schutzstatus des Wolfes müsse die Ampel ihren Widerstand aufgeben. Außerdem müsse die Bundesregierung unbedingt den günstigen Erhaltungszustand für ganz Deutschland feststellen. "Wir brauchen eine Bestandsregulierung oberhalb dieses Erhaltungszustands. Unsere europäischen Nachbarn machen das vor", so die bayerische Agrarministerin.

Zukunftsperspektiven für Bergbauernbetriebe

Kaniber fordert eine klare Zukunftsperspektive für Bergbauernbetriebe und meint damit auch die von vielen klein strukturierten Betrieben praktizierte Form der Kombinationshaltung von Rindern. Die Anbindehaltung in der weidefreien Zeit in Kombination mit sommerlichem Weidegang, soll nach dem Willen der Bundesregierung bald nicht mehr zulässig sein. Von dem geplanten Verbot der Anbindehaltung wären in Bayern rund 10 000 Familienbetriebe betroffen. Die Anbindehaltung soll künftig nur noch bei Betrieben mit maximal 50 Rindern zulässig sein, wenn die Rinder während der Weidezeit Zugang zu Weideland haben und ihnen zusätzlich in der weidefreien Zeit zweimal wöchentlich Auslauf gewährt wird.

Aber genau dieser "Winterauslauf" stellt viele Betriebe vor nicht lösbare Herausforderungen. Kaniber appellierte an Bundesumweltministerin Lemke als Vertreterin der Bundesregierung: "Die Änderungen werden wieder einmal die kleineren Betriebe treffen, die wir in Bayern und angeblich auch die Bundesregierung erhalten wollen! Die Ampel muss das Tierschutzgesetz zurückziehen und völlig neu auflegen."

Kaniber wies darauf hin, dass auch die Almwirtschaft auf Jungrinder aus Betrieben mit Anbindehaltung angewiesen sein. "Schließen die Talbetriebe, ist das der Todesstoß für viele Almen im Alpenraum. Das wäre auch katastrophal für den Tourismus."

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