Kabine

Ausstattung „BlueEdition“ mit Ledersitzen. Durchschnittliche Verarbeitung in der Kabine. Aufstieg (Tür rechts optional) auf 1,46 m okay, nur der enge unterste Tritt ist kaum nutzbar. Mit 1,57 x 1,48 m (B x L) kürzeste Kabine, in hinterster Position scheuert der Sitz an der Verkleidung. 4-Pfosten-Konzept mit ordentlicher Rundumsicht, etwas niedrige Dachlinie für große Fahrer. Wenige Ablagen, doch Lehne vom guten Beifahrersitz (Automatikgurt!) als Tisch nutzbar. Begrenzte Beleuchtung, mehr Licht optional. Sparsame Kabeldurchführung an der Heckscheibe. Relativ schwache Klimatronic (hinten links!) elektrische Außenspiegel. Mit 75 dB (A) leicht über dem Schnitt.

Übersichtliche Ergonomie: Elektrisch verstellbare Armlehne mit seitlichem Tastenfeld ICP. Folientaster für alle wichtigen Funktionen, angeordnet auf einen Schlepperumriss. Guter Multifunktionsgriff (Fahrhebel, Wendeschaltung, Kreuztaste für 2 dw-Steuergeräte inkl. Schwimmst., EHR, GPS, Vorgewende, 2 Drehzahlspeicher, 3 Tempomaten, Daumenrad zum Einstellen der Tempomaten). Die Gummiknöpfe sind griffig und gut markiert, sollten aber leichtgängiger sein. Monitor IntelliViewIII (17,5 cm diagonal): Er zeigt in variablem Layout Leistungswerte prima an, übernimmt aber relativ wenige Einstellungen. Bedienung nur per Touch, war im Test ungenau. Außerdem stößt man dabei an den Fahrhebel. Teils unübersichtliche Menüs. Ab Januar 2013 gibt’s ein Kabinenupdate, es enthält u.a.: Klimatronic oben vorne im Dachhimmel, leichtgängigere Tasten auf Fahrhebel (hinterleuchtet), mehr Ablagen, anderes Lenkrad, optional größerer Monitor IntelliView IV.

Motor

Wie bereits bei den letzten Tests überzeugt der FPT-Motor mit prima Werten: Er liefert geboostet mit 245 PS (180 kW) die höchste Leistung an der Zapfwelle ab, und das mit dem niedrigsten spezifischen Verbrauch von 219 g/kWh (+ 19 g/kWh AdBlue). Auch im Teillastbereich ist der T 7.270 sparsam unterwegs: 245 g/kWh (+ 20 g/kWh AdBlue) gehört zu den besten Werten im Test. Guter Handgasschieber und zwei Drehzahlspeicher mit Tasten auf dem ICP: Programmieren durch Drücken & Halten, Ändern per +/– oder Monitor, Wechsel zwischen beiden Drehzahlen per Vorgewendeknopf am Hebel (wenn Management nicht aktiv): einfach und gut!

Das AutoCommand zeigte sich vor dem DLG-Bremswagen sehr effizient, der New Holland erreicht mit 196 PS (144 kW) die höchste Zugleistung im Test, und das bei nur 253 g je kWh(+ 24 g/kWh AdBlue), das sind rund 6 % weniger als der Testdurchschnitt. Bei unserem Grubberbeispiel mit 160 PS Zugleistung und angerechnetem AdBlue-Verbrauch kommt T 7.270 mit 37 Liter/Stunde aus (Testspanne: 37 bis 40,7 Liter).

Getriebe

Nach dem Motorstart fährt das stufenlose AutoCommand-Getriebe immer im (guten) Automatik-Modus (man kann einfach auf „Manuell“ schalten – aber wofür?). Prima: Fahrpedal und –hebel arbeiten nahezu gleichberechtigt, der Hebel kehrt immer in Mittelposition zurück. Der Monitor zeigt je 3 Fahrbereiche vor- und rückwärts an, zwischen denen man per +/– Taste auf dem Hebel wechselt (Voreinstellung im Stand möglich). Für jeden Bereich kann man per Daumenrad ein km/h-Limit einstellen, dass dann bei maximalem Vorschieben des Fahrhebels oder Durchtreten des Pedals erreicht wird. Drückt man die C-Taste am Hebel, beschleunigt der Schlepper automatisch bis zur Geschwindigkeit des gerade aktiven Bereichs (also je 3 Tempomaten für vor und 3 für zurück). Per Pedal oder Hebel lässt sich der Tempomat übersteuern, oder man ändert die Geschwindigkeit per Daumenrad.

Der Wendeschalthebel (Shuttle) am Lenkrad kehrt immer in Mittelposition zurück. Nur per Knopf auf dem Hebel schaltet man in Neutral. Wir fänden es logischer, den Hebel dafür nach unten zu drücken. Die im Shuttle integrierte Park-Position ist nicht gekennzeichnet. Gut: Fahrtrichtungswechsel auch per Fahrhebel, entweder per Knopfdruck (Verwechselungsgefahr mit EHR-Taste!) oder per Hebelbewegung: Dazu bis zum Stillstand verzögern, in Mittelposition bringen und dann in gewünschte Richtung bewegen. Die Beschleunigung lässt sich in drei Stufen am ICP wählen. Zum Justieren der Aggressivität beim Richtungswechsel braucht man die (unübersichtliche) Betriebsanleitung.

Einstellung der Motor-Getriebe-Steuerung läuft ausschließlich über einen kaum gekennzeichneten Drehknopf auf der Armlehne. Bei Zugarbeiten begrenzt er nur die Motordrehzahl. Bei Zapfwellenarbeiten dreht sich automatisch die Logik, jetzt regelt der Knopf die Drehzahluntergrenze. Es gibt keine Skala, die eingestellten Werte werden nicht angezeigt (demnächst per Popup im Monitor).

Bei der Zugkraftmessung heizte sich das Motoröl auf ungewöhnliche 140 °C auf. Laut New Holland soll das aber kein Problem sein.

Kraftheber

Ordentliche Hardware und beidseitige Außenbedienung sowie Tasten zum sicheren Geräteanbau auf dem ICP. Die Fronthydraulik (Außenbedienung; Fronthydraulik-Management a.W.) stammt von Zuidberg, in Testausstattung war Steuergerät III dafür reserviert, bleiben noch 3 Anschlüsse im Heck. EHR-Bedienung New-Holland-typisch und etwas gewöhnungsbedürftig. Alle Einstellungen laufen über „analoge“ Drehknöpfe (teils unter Armlehnen-Klappe). Gut: Schnellbedien-Schalter auf dem Fahrhebel und am Arbeitstiefenschieber (Schieber hat leider keinen Anschlag). Per Kippschalter im Holm kann man nur die EHR und zusätzlich die Hydraulik sperren. Die Hubkraft ist mit 9,3 t super (Ø im Test 8,4 t), und auch an den 80 cm Hubbereich gibt’s nichts auszusetzen.

Hydraulik

Hydraulik: Kreuzplatte auf dem Hebel, auf der Armlehne 1 Kreuzhebel mit 2 Ebenen (kontrolliert so bis 4 dw-Ventile) sowie 4 Fingertipp-Hebel, alle mit Schwimmstellung! Zuordnung Hebel/Anschlüsse etwas unübersichtlich. Die entnehmbare Ölmenge ist mit 40 l knapp 12 l geringer als der Testdurchschnitt (kann auf 50 l erhöht werden). Die Ölpumpe fördert 148 l/min (optional gibt es die Pumpe MegaFlow mit 170 l/min). Gut: hoher Durchlass pro Steuergerät mit 140 l/min (Ø 108 l/min).

Übers IntelliView lassen sich Durchfluss und Zeit für beide Seiten der Ventile getrennt einstellen (direkter Zugang zum Menü, einfach!). Praktisch: Zusätzliche Aufzeichnungsfunktion für Durchfluss und Zeit. Alle Ventile kann man per Monitor individuell sperren, doch nach nächstem Motorstart sind alle Sperrungen wieder weg. Außenbedienung für hydr. Oberlenker vorhanden.

Zapfwelle

Vollständige (optionale) Ausstattung: 540, 540 E, 1000, 1000 E (bei 1940, 1 600, 1 910 bzw. 1 580 Motor-U/min). IntelliView zeigt aktuelle Zapfwellendrehzahl. Einfacher Schalter, Automatik-Knopf auf ICP (beim Aktivieren schneller als 0,5 km/h fahren; Einstellen der Schaltpunkte einfach über IntelliView möglich). Ordentliche Außenbedienung.

Max. Bereifung: 710/70 R 38 (im Test). Schaltung von 4WD und Sperre über Taster auf ICP, übersichtlich für Automatik und permanent. Automatik beim 4WD über Geschwindigkeit („aus“ ab 20 km/h, „an“ unter 18 km/h). Sperre über Lenkwinkel, EHR-Knopf und Geschwindigkeit. Zwar 13 t zul. Gesamtgewicht, doch durch das hohe Eigengewicht bleiben in Testausstattung „nur“ 4,1 t Zuladung.

Testschlepper ohne SuperSteer-Achse, trotzdem engster Wendekreis im Test (12,1 m, 4 1/2 Umdrehungen von r. n. l.), demnächst zusätzlich automatische Lenkbremse über optionales ABS. Sehr gute Bremse, Getriebe hält den Schlepper sicher im aktiven Stillstand und geht recht schnell in die P-Sperre. Wenn die Höchstgeschwindigkeit im Fahrbereich vorgewählt ist, reagiert das Pedal (zu) sensibel. Fahrkomfort im Test okay. Blinker-Rücksteller etwas zu feinfühlig.