Landwirt Andreas Hummel beschäftigt sich aktuell intensiv mit dem Thema Gülleausbringung ab 2025. Der Landwirt bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb mit 45 Kühen plus Nachzucht in Altusried, im bayerischen Oberallgäu. Das Futter für seine Kühe stammt von 42 ha Grünland, von denen ein Teil Weide ist. Der Betrieb liegt auf 740 m ü. NN, hier fällt pro Jahr rund 1.600 mm Niederschlag.
Bislang brachte er die Gülle auf seinen Flächen mit einem 8 m³-Fass mit Möscha-Schwenkverteiler aus – typisch für die Region. „Die Technik ist sehr leicht und robust. Nur mit der Windanfälligkeit gab es manchmal Probleme“, sagt er.
Doch mit dem näher rückenden Breitverteilerverbot, entschloss sich Hummel gemeinsam mit einem anderen Landwirt in ein neues Fass mit Rohrverteiler zu investieren. Doch dann wurde kurzfristig bekannt, dass Bayern den Breitverteiler für Rindergülle < 4,6 % TS weiter zulassen wird. Hummel und sein Kollege beschlossen deshalb spontan diese Option auszuprobieren.
Genug Wasser zum Verdünnen
Genügend Wasser um die Gülle zu verdünnen, hat der Landwirt. Schon seit langem fängt die Familie das Wasser aus dem Melkroboter und das Regenwasser von den Dächern auf und leitet es zum Verdünnen in den Güllebehälter. Dadurch hat die Rindergülle deutlich geringere TS-Gehalte. „Am Versuchsgut Spitalhof gab es schon vor 30 Jahren Versuche, die gezeigt haben, dass verdünnte Gülle die Infiltrierung und Stickstoffausnutzung verbessert. Deshalb ist das in unserer Region recht verbreitet“, erklärt Hummel.
Bei der Lagerkapazität für die verdünnte Gülle ist er nach eigenen Angaben optimistisch. Denn neben dem 1.200 m³ großen Güllebehälter auf dem Hof, hat Hummel noch einen weiteren Behälter gepachtet. Nur im Frühjahr könnte es knapp werden, wenn die Flächen nach dem Winter erst spät befahrbar sind.
Nachweis der TS-Gehalte schwierig
Bedenken hat Hummel besonders beim Nachweis der TS-Gehalte. Deshalb misst er aktuell testweise die TS-Gehalte der gerührten und der ungerührten Gülle mit einer sogenannten Güllespindel, einem Messgerät das auch vor Ort funktionieren soll. Gerade hat er die ersten Gülleproben ins Labor geschickt, um sie mit den Werten des Messgeräts abzugleichen – denn nur Laborwerte werden von der Kontrollbehörde akzeptiert. „Wie gut das Messgerät im Güllelager funktioniert, weiß ich aktuell noch nicht“, sagt er.
In Bayern soll es stichprobenartige Kontrollen am Fass geben. Sollte das der Fall sein, will Hummel durch genaue Kenntnis seiner TS-Gehalte gewappnet sein, da sie immer eine gewisse Bandbreite aufweisen. Und wenn es nicht klappt, hält er sich andere Optionen offen: „Dann können wir immer noch in neue Technik investieren“, sagt er.