Gäste auf den Betrieb holen und ein Hofcafé eröffnen? Das war im Jahr 1994 noch eine ungewöhnliche Idee. Doch die Mutter von Frank Mayland-Quellhorst setzte sich gegen die Bedenken ihrer Familie durch. Heute hat ihr Sohn die Arbeit mit den Gästen übernommen und das Angebot mit mehreren Veranstaltungsräumen und Hofmessen deutlich erweitert. Sein Bruder hat daneben die Landwirtschaft mit Ackerbau, Biogas und Hähnchenmast übernommen.
30 Jahre Entwicklung
Mit der Zeit wuchs das Interesse an Hof-Gastronomie. Daher hat die Familie in den vergangenen 30 Jahren sämtliche Altgebäude umnutzen können. Auf das Café im Anbindestall folgte ein erster Veranstaltungsraum für 40 Personen. Die nächste Erweiterung, ein Festsaal für 200 Personen, wurde 2010 auf der übrigen Stallfläche fertiggestellt.
Frank Mayland-Quellhorst, der selbst gelernter Elektriker ist, hat bei dem Großprojekt alle ihm verfügbaren Register gezogen. Der Festsaal hat daher neben zahlreichen Monitoren und einem Beamer auch eine fest montierte Licht- und Musikanlage. „Das ist einer unserer USPs“, sagt Mayland-Quellhorst und meint damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Anbietern. Im Gespräch merkt man schnell, dass der Landwirtssohn nicht nur Handwerker, sondern vor allem Geschäftsmann ist. So entstand im Jahr 2013 auch ein weiteres Herausstellungsmerkmal: die „Smoker-Lounge“.Im ehemaligen Hochsilo finden jetzt Raucher einen Unterstand. Außerdem finden hier Zigarren- und Whisky-Verkostungen statt.
Hochzeiten im Großformat
Als die Familie einen geeigneten Ort für die eigenen Hochzeiten suchte, fiel die Wahl auf die vollgestellte Scheune am Hof. „Wie viel Platz darin war, das konnten wir erstmals sehen, als sie endlich leer war“, sagt der 51-Jährige schmunzelnd. Ein Umbau stand hier zunächst nicht an. „Wir hatten aber Glück, dass große Scheunen-Hochzeiten um 2016 in Mode kamen“, erinnert er sich. Nachdem die Scheune selbst im Rohzustand gut gebucht wurde, entschloss er sich 2017 für einen großen Umbau mitsamt Heizung und neuem Boden. Dabei sollte der Raum jedoch seinen unperfekten Charakter behalten.
Vor fünf Jahren wurde dann auch das letzte Altgebäude umgenutzt. Im Vorkeimhaus für die Kartoffeln geben sich seither Brautpaare das Ja-Wort.