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Frauenanteil steigt

Die Betriebsleiter auf Deutschlands Bauernhöfen sind top ausgebildet

Der neue DBV-Situationsbericht beweist, wie top ausgebildet die deutschen Landwirte sind. Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse der Agrarstrukturerhebung 2023 zusammen.

Lesezeit: 4 Minuten

61 % der Geschäftsführungen oder Betriebsleitungen landwirtschaftlicher Betriebe in Deutschland verfügen nach Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 über einen Bildungsabschluss im Bereich Landwirtschaft bzw. Gartenbau. In größeren Betrieben haben fast alle Betriebsleiter/Geschäftsführer eine abgeschlossene landwirtschaftliche Berufsausbildung. Das stellt der DBV in seinem neuen Situationsbericht fest.

Auch in Haupterwerbsbetrieben, Personengesellschaften und juristischen Personen ist der landwirtschaftliche Ausbildungsgrad mit jeweils über 80 % relativ hoch. Über ausschließlich praktische landwirtschaftliche Erfahrungen verfügten bundesweit 39 % der Geschäftsführungen und Betriebsleitungen. Dieser Anteil variiert zwischen 29 % in Sachsen–Anhalt und 56 % in Hessen.

In den Nebenerwerbsbetrieben besitzen 60 % der Geschäftsführungen und Betriebsleitungen ausschließlich praktische landwirtschaftliche Erfahrungen, ohne eine spezielle landwirtschaftliche Berufsausbildung abgeschlossen zu haben.

2,0 Mio. Menschen sind mit der Landwirtschaft besonders eng verbunden

Die landwirtschaftlichen Betriebe sind nicht nur Arbeitsplatz und Erwerbsquelle, sondern auch gleichzeitig Wohn– und Lebensraum. In Deutschland wirtschaften oder leben etwa 900.000 Personen als Betriebsinhaber und Familienangehörige auf den landwirtschaftlichen Betrieben. Hinzu kommen weitere 1,1 Mio. Personen, die als angestellte Arbeits–/Saisonarbeitskräfte zusammen mit ihren Familienangehörigen mit dem landwirtschaftlichen Umfeld besonders eng verbunden sind.

Anstieg der Ausbildungszahlen beim Beruf Landwirt

Rund 32.300 junge Männer und Frauen erlernten zum Stand 31. Dezember 2023 einen „grünen“ Beruf. Das waren knapp 2 % weniger als im Vorjahr. Nach wie vor ist der Beruf Gärtner mit 13.100 Personen der mit Abstand bedeutendste unter den „grünen“ Berufen, gefolgt vom Beruf Landwirt mit rund 9.100 Personen. Das waren gegenüber Vorjahresfrist 4 % mehr.

Zu den 14 „grünen Berufen“ gehören neben dem Landwirt und dem Gärtner auch die Ausbildungsberufe Hauswirtschafterin, Winzer, Tier– oder Pferdewirt.

Anzahl der neuen Ausbildungsverträge im Agrarbereich überdurchschnittlich

Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse in der Gesamtwirtschaft ist in 2023 mit 1,214 Mio. gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert geblieben. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge stieg dagegen um 2,1 % an. Auch in den agrarwirtschaftlichen Berufen kamen mit rund 13.500 Abschlüssen im Jahresvergleich ebenfalls mehr Ausbildungsverträge zustande (+ 3,4 %).

25 % der „grünen“ Azubis sind Frauen

Von den Auszubildenden im Agrarbereich waren 2023 insgesamt rund 8.200 Frauen (25 %). Der Anteil weiblicher Auszubildender beim Beruf Landwirt ist von 12 % in 2013 auf 22 % in 2023 stark angestiegen. Die höchsten Frauenanteile gibt es in der ländlichen Hauswirtschaft sowie in den Berufen Pferde– und Tierwirt.

Frauenanteil in der deutschen Landwirtschaft bei gut einem Drittel

Jede dritte (35 %) in den landwirtschaftlichen Betrieben Deutschlands tätige Arbeitskraft war 2023 eine Frau. Den niedrigsten Frauenanteil in den Flächenländern weist mit 29 % Mecklenburg–Vorpommern auf. Den höchsten Wert mit 39 % verzeichnet Nordrhein–Westfalen.

In den Einzelunternehmen liegt der Frauenanteil im Bundesdurchschnitt bei 35 %. Jedoch sind in den im Haupterwerb geführten Betrieben mit 38 % anteilmäßig mehr Frauen tätig als in den Nebenerwerbsbetrieben mit 31 %.

Während der Frauenanteil bei den Familienarbeitskräften und den ständig Beschäftigten mit jeweils 32 % unterdurchschnittlich ausfällt, liegt er mit 44 % bei den Saisonarbeitskräften wesentlich höher. Insgesamt standen 2023 566.000 männlichen Arbeitskräften 310.000 weibliche Arbeitskräfte gegenüber.

Anteil weiblicher Führungskräfte relativ gering – Tendenz aber steigend

Deutschlandweit werden nach Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 knapp 89 % der 255.000 landwirtschaftlichen Betriebe von Männern geleitet. Von Frauen werden 28.700 Betriebe oder gut 11 % aller Betriebe geleitet.

Im Vergleich zur Agrarstrukturerhebung 2013 hat sich der Anteil der leitenden Frauen um fast 3 Prozentpunkte erhöht. In der Altersgruppe der unter 44–Jährigen liegt der Anteil weiblicher Betriebsleiterinnen bei gut 13 %, in den Nebenerwerbsbetrieben bei knapp 14 % und in den juristischen Personen bei über 16 %.

Brandenburg hat mit 20 % den höchsten Frauenanteil an den Geschäftsführungen, gefolgt vom Saarland (18 %) und den Bundesländern Mecklenburg–Vorpommern, Thüringen und Sachsen (jeweils 17 %). Den niedrigsten Betriebsleiterinnenanteil weist Bayern mit knapp 10 % aus.

Insgesamt liegt der Anteil an weiblichen Betriebsleiterinnen in Ostdeutschland bei 17 %, im früheren Bundesgebiet bei 11 %. Zum Vergleich: Der Frauenanteil unter den Führungskräften in der deutschen Wirtschaft lag 2023 bei 29 %.

Zu den Führungspositionen zählen Vorstände und Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Führungskräfte in Handel, Produktion und Dienstleistungen sowie leitende Positionen im Verwaltungsdienst. Der weibliche Anteil an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen lag 2023 bei 46 %.

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