Laut Agrarstrukturerhebung 2023 erzielen 54 % der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland Einnahmen aus landwirtschaftsnahen Tätigkeiten als Ergänzung zur landwirtschaftlichen Erzeugung. Unter diesen rund 137.300 landwirtschaftlichen Betrieben waren 2023 36.300 mit einer oder mehreren rechtlich ausgelagerten Einkommenskombinationen. Im 10–Jahresvergleich ist der Anteil der Betriebe mit Einkommenskombinationen stark angestiegen, heißt es im aktuellen DBV-Situationsbericht.
Erzeugung von erneuerbaren Energien ein besonders wichtiges Einkommensstandbein
Bei der Agrarstrukturerhebung 2023 wurden dreizehn landwirtschaftsnahe Einkommensquellen der landwirtschaftlichen Betriebe erfasst. Die vorherrschende – neben der landwirtschaftlichen Produktion – zusätzliche Einkommensquelle ist die Erzeugung erneuerbarer Energien.
Von den rund 137.300 landwirtschaftlichen Betrieben mit zusätzlichen Einkommensquellen geben 47 % die Erzeugung erneuerbarer Energien als weiteres betriebliches Standbein an. Davon sind rund 41 % als rechtlich ausgelagerte Betriebe organisiert.
Weitere wichtige Einkommenskombination ist die Forstwirtschaft mit 27 %, die in engem Zusammenhang mit der Be– und Verarbeitung von Holz (11 %) steht. An dritter und vierter Stelle folgen die Direktvermarktung (26 %) und die Übernahme von Arbeiten wie Feldarbeiten für andere landwirtschaftliche Betriebe (23 %).
Mit etwas Abstand nennen die Landwirte die Pensions– und Reitpferdehaltung mit 12 %. Ein landwirtschaftlicher Betrieb kann mehrere zusätzliche Einkommensquellen haben.
Starker Trend zu zusätzlichen Geschäftsbereichen
In den 137.300 Betrieben mit landwirtschaftsnahen Einkommenskombinationen sind seit der Landwirtschaftszählung 2020 auch landwirtschaftsnahe Einkommenskombinationen aus rechtlich ausgelagerten Betrieben enthalten.
Ohne Berücksichtigung dieser rechtlich eigenständigen Betriebe hatten 2023 118.900 landwirtschaftliche Betriebe auf mindestens eine landwirtschaftsnahe Einkommensquelle zurückgegriffen. Das sind 47 % der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland. Im Jahr 2013 lag der entsprechende Anteil noch bei 33 % und damit 14 Prozentpunkte niedriger als im Jahr 2023.
Für 23.700 landwirtschaftliche oder 20 % der Betriebe mit Einkommenskombinationen stellen die landwirtschaftsnahen Aktivitäten mehr als 50 % des Erwerbseinkommens. Der Produktionswert dieser landwirtschaftsnahen Erwerbsaktivitäten wird für 2023 auf 3,8 Mrd. € geschätzt.