Die Landwirtschaft in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. „Daraus könnten aber große Chancen werden“, sagt Marco Mohrmann, agrarpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion in Niedersachsen und Koordinator der Agrarsprecherrunde der CDU-Fraktionen in Bund und Ländern.
Die Agrarsprecher haben Ende letzter Woche auf ihrer Tagung gemeinsam einen 10-Punkte-Plan für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Landwirtschaft entwickelt. „Wir müssen die Rahmenbedingungen so gestalten, dass landwirtschaftliche Betriebe zukunftsfähig bleiben", erklärt Mohrmann zum Abschluss der Tagung.
Ein Schwerpunkt des Planes liegt auf der Förderung von Bioenergie. „Die dezentrale Bioenergieproduktion ist von großer Bedeutung für die Energieversorgung insbesondere in einer Reservekraftwerksstrategie und die wirtschaftliche Stabilität im ländlichen Raum", erklärt Mohrmann.
Die Forderungen der Agrarsprecher
Insbesondere dezentrale Anlagen, die in die Netzinfrastruktur integriert sind, leisten einen entscheidenden Beitrag zur stabilen Stromversorgung.
Biogasanlagen müssen fest in die Kraftwerkstrategie eingebunden werden, da sie flexibel Regelenergie bereitstellen, wetterunabhängig sind und einen wichtigen Teil der erneuerbaren Energien auch mit Blick auf die kommunale Wärmeplanung darstellen.
Für Anlagen, die aus der EEG-Förderung laufen, muss die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Nachfolgelösung geschaffen werden. Anlagen, die zur kommunalen Wärmeversorgung beitragen, sind hierbei prioritär zu betrachten.
Für eine auskömmliche Anschlussförderung nach Auslaufen der EEG-Förderung ist eine Erhöhung der Ausschreibungsmengen auf 1.800 MW installierte Leistung bei einem Flexibilitätszuschlag von 120 €/kW nötig. Damit schließen sich die Agrarsprecher den schon länger erhobenen Forderungen des Fachverbandes Biogas an.
Die Politik sollte die Unterscheidung zwischen Gärsubstrat und Gülle in der Lagerung aufheben. Das könnte den Einsatz von Gülle in Biogasanlagen erhöhen, erklären Experten schon seit Jahren.