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Strom- und Gasmarkt 2024: Bundesnetzagentur berichtet über Topps und Flops

12 % mehr erneuerbare Leistung im Strommarkt, leicht gestiegener Gasverbrauch: Das ist das Fazit des Energiejahres 2024.

Lesezeit: 5 Minuten

Die Bundesnetzagentur hat erste Zahlen zum Zubau erneuerbarer Energien für die Stromerzeugung im Jahr 2024 ermittelt. Die installierte Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen stieg um knapp 20 GW auf eine Gesamtleistung von knapp 190 GW. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von 12 %. Hauptanteil an dieser Entwicklung haben die Energieträger Solar und Wind.

„Der Boom beim Zubau von Photovoltaik hält an. Die Zubau-Leistung 2024 liegt nochmal über dem bisherigen Rekordjahr 2023. Diese Investitionen bringen die Energiewende weiter voran," sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. "Bei Wind an Land stimmt mich optimistisch, dass 2024 Genehmigungen für knapp 15 Gigawatt Leistung ergangen sind. Das wird sich in steigenden Zubauzahlen in den nächsten Jahren auszahlen.“

Photovoltaik und Speicher

Der Zubau der Solarleistung fiel 2024 mit 16,2 Gigawatt nochmal etwas höher aus als im Vergleich zum Vorjahreszubau. Zwei Drittel des Zubaus erfolgte auf Hausdächern oder an Gebäuden und Fassaden, der Rest auf größeren Flächen. In Bayern wurde 2024 mit 4,0 Gigawatt die meiste Solarleistung installiert. Die aktuell größte Solaranlage Deutschlands wurde mit 162 Megawatt im Frühjahr 2024 in Sachsen in Betrieb genommen. Am Jahresende 2024 betrug die installierte Solar-Gesamtleistung in Deutschland 99,3 Gigawatt.

Weiterhin werden Solaranlagen häufig mit Speichern kombiniert. Dabei ist 2024 ein leichter Anstieg der durchschnittlichen Bruttoleistung der Speicher zu beobachten. Hinzu kommt die Inbetriebnahme eines Großspeichers kurz vor dem Jahreswechsel. Dieser wurde in Hamm mit einer Leistung von 174 Megawatt realisiert. Weitere Inbetriebnahmen von Großspeichern sind für 2025 bereits im Register vermerkt.

Als sogenannte Balkonanlagen (steckerfertige Solaranlagen) registrierte die Bundesnetzagentur 2024 etwa 435.000 Anlagen im Marktstammdatenregister. Dies entspricht einem Anteil am gesamten deutschen Solarzubau in Höhe von 2,6 % (0,4 Gigawatt). Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 1,5 % (0,2 Gigawatt). Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die Zahl dieser Anlagenart noch höher ist, da vermutlich nicht alle Balkonanlagen registriert sind.

Wind an Land

Die im Jahr 2024 an Land zugebaute Windleistung liegt mit 2,5 Gigawatt unter dem Vorjahresniveau. In diesem Zubauwert sind von den neu in Betrieb genommenen Anlagen die stillgelegten Anlagen abgezogen. Es wurden knapp 0,7 Gigawatt Windenergieleistung als endgültig stillgelegt registriert. An den Standorten werden dann im Rahmen des Repowerings häufig leistungsstärkere Anlagen in Betrieb genommen. Die installierte Gesamtleistung am Jahresende 2024 beträgt damit 63,5 Gigawatt. Bis 2030 soll sie sich auf 115 Gigawatt steigern.

2024 wurden Genehmigungen für knapp 15 Gigawatt Windenergie an Land erteilt – ein Rekord, der fast 90% über dem Wert von 2023 (8 Gigawatt) liegt. Dies ist im zweiten Jahr in Folge ein deutlicher Anstieg und lässt steigende Inbetriebnahmezahlen in den kommenden Jahren erwarten.

Wind auf See

Zwischen Mai und September 2024 sind 73 Windenergieanlagen auf See neu in Betrieb gegangen. Dabei handelt es sich um den in der Ostsee liegenden Windpark Baltic Eagle und den in der Nordsee liegenden Windpark Gode Wind. In 2024 wurde insgesamt eine Leistung von 0,7 Gigawatt in Betrieb genommen. Damit wurde 2024 mehr als doppelt so viel Windleistung auf See zugebaut wie im Vorjahr. Insgesamt ist eine Leistung von 9,2 Gigawatt in Ost- und Nordsee installiert.

Biomasse tritt auf der Stelle

Der Zubau der Biomasseanlagen hat sich im Jahr 2024 mit 110 Megawatt auf gleichem Niveau wie im Vorjahr entwickelt. In der Region Hannover wurden zwei große Biomethan-BHKWs mit einer elektrischen und thermischen Leistung von jeweils 20 Megawatt in Betrieb genommen. Die gleiche Leistung hat auch ein Heizkraftwerk in Oberkirch in Baden-Württemberg, das 2024 von Steinkohle auf Biomasse umgestellt worden ist. Damit sind insgesamt ca. 9 Gigawatt Biomasseleistung in Betrieb.

Gasverbrauch leicht gestiegen

Die Bundesnetzagentur hat heute die Jahreszahlen zur Gasversorgung für das Jahr 2024 veröffentlicht. Datengrundlage ist die Informationsplattform der Bundesnetzagentur für Energiemarktdaten SMARD.

Deutschland hat 2024 insgesamt 844 TWh Gas verbraucht, 3,5 % mehr als im Vorjahr (811,5 TWh). Rund 39 % des gesamten deutschen Gasverbrauchs entfielen dabei auf Haushalte und Gewerbe, 61 % auf Industriekunden. Im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der Jahre 2018 bis 2021 ist der deutsche Erdgasverbrauch um 14 % zurückgegangen. Haushalts- und Gewerbekunden haben dabei 17 % gespart, Industriekunden 12 %.

Einfluss auf den Gasverbrauch hatten auch die Temperaturen. Sie lagen 2024 im Mittel knapp 0,9 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 2018-2021. Vor allem der Februar lag 4,4 Grad über dem Monatsmittel, Januar und Dezember 2024 hingegen waren jeweils um rund 0,5 Grad kälter als die Vergleichswerte der Vorjahre.

Gasimporte und Gasexporte

Nach vorläufigen Zahlen betrugen die deutschen Gasimporte 865 TWh (2023: 968 TWh). Die größten Gaslieferanten waren Norwegen (48 %), die Niederlande (25 %) und Belgien (18 %). Über die deutschen LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Lubmin und Mukran wurden 69 TWh Erdgas importiert, was 8 % an den gesamten Importen ausmacht.

Exportiert wurden 89 TWh Gas, ein deutlicher Rückgang gegenüber den 187 TWh im Vorjahr. Wichtigste Abnehmer waren die Niederlande (34 %), Tschechien (33 %) und Österreich (14 %).

Durch inländische Förderstätten wurden im Jahr 2024 36 TWh (2023: 37 TWh) Erdgas erzeugt. Deutschland verfügt in geringem Umfang über eigene Förderfelder von Erdgas. Daneben wird auch aus anderen Prozessen Gas in das Netz einspeist, vor allem aus der Biosgasproduktion.

Gasspeicher gefüllt

Auch im Jahr 2024 galten für die Befüllung der deutschen Gasspeicher gesetzliche Vorgaben, die zum 1. Oktober einen Füllstand von 85 % und zum 1. November von 95 %. Beide Stichtage wurden im Jahr 2024 deutlich früher erfüllt. Bereits im Juli 2024 waren die Speicher zu 85 % gefüllt und erreichten am 3. November einen Füllstand von 98 %. Aktuell sind die Gasspeicher zu 77 % gefüllt. Seit dem 4. November wird kontinuierlich ausgespeichert. Zwar liegt der Füllstand zu Beginn des Januars deutlich unter dem des Vorjahres (91 %), aber dennoch in einem für diese Jahreszeit erwartbaren Korridor.

Weitere Zahlen und Daten zum Jahresrückblick in der Gasversorgung 2024 veröffentlicht die Bundesnetzagentur unter www.bundesnetzagentur.de/gasversorgung-rueckblick2024 sowie im Jahresartikel auf der Energiemarktdatenplattform SMARD.

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