Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern stieg 2024 nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) auf 249 Eier und ist damit das zweite Jahr in Folge gestiegen.
Die Erzeugung von Konsumeiern im Inland erhöhte sich ebenfalls auf 15,2 Mrd. Stück (+ 3 %). Trotz derzeitiger Eierknappheit in den USA und der Lage in Großbritannien schätzt das BZL die Versorgung zu Ostern als sicher ein, auch wenn Deutschland etwa ein Viertel seines Bedarfs importieren muss.
Eier sind preisstabil
Während laut Versorgungsbilanz der rechnerische Verbrauch im Jahr 2023 noch 239 Eier betrug, verbrauchten die Bundesbürger im vergangenen Jahr 249 Eier pro Person, inklusive verarbeiteter Eier in Eiprodukten. Der Nahrungsverbrauch wuchs damit auf insgesamt 20,8 Mrd. Eier (2023: 19,9 Mrd.), was einem Plus von mehr als 4 % entspricht.
„Eier erweisen sich im Vergleich zu anderen Lebensmitteln für Verbraucher im Einzelhandel als relativ preisstabil“, erklärt BZL-Leiter Dr. Josef Goos. Bei der Ausbreitung der flexitarischen Ernährung sind Eier zudem eine kostengünstige Quelle für hochwertiges Eiweiß.
Legehennenbestand steigt auf über 51 Mio.
Neben dem Verbrauch hat auch die Produktion zugenommen. Der Bestand an Legehennen war 2024 mit 51,4 Mio. um 1 Mio. Tiere höher als 2023. Darin enthalten ist eine vom BZL hinzu geschätzte Anzahl an Legehennen in Kleinbeständen mit weniger als 3.000 Haltungsplätzen.
Die Legeleistung stieg ebenfalls an: Von 291 Eiern je Henne und Jahr (2023) auf nunmehr 295 Eier je Henne. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 15,2 Mrd. Konsumeier erzeugt (+ 3 %). Damit konnte der Inlandsbedarf zu 72,2 % aus heimischer Ware gedeckt werden (-0,8 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023).
Hohe Inlandsnachfrage lässt Importe wieder steigen
Die Importe von Schaleneiern stiegen geschätzten Angaben zu Folge 2024 um rund 400 Mio. Stück (knapp 7 %), die von Eiprodukten (Vollei, Eigelb und Eiweiß, flüssig, getrocknet, gefroren) ebenfalls um 7 %. Von den importierten Schaleneiern stammten 76 % aus den Niederlanden, gefolgt von Polen (13 %) und Belgien (3 %).
Trotz des hohen Inlandsbedarfs legten auch die Ausfuhren zu, wobei insbesondere der Export von Eiprodukten anstieg. Die Hauptabnehmerländer von Eiprodukten aus Deutschland waren 2024 Polen, Österreich, die Schweiz, Dänemark und die Niederlande.
Eierangebot zu Ostern knapp, aber ausreichend
Von der aktuellen Eierknappheit in den USA und der Lage in Großbritannien spüren Verbraucher auf den deutschen Eiermarkt derzeit keine unmittelbaren Auswirkungen, da der Handel mit diesen Ländern bislang nur in sehr geringem Umfang stattfindet.
Kurz vor Ostern rechnet das BZL mit einer traditionsgemäß erhöhten Eiernachfrage. „Diesen erhöhten Bedarf wird der Lebensmitteleinzelhandel bestmöglich bedienen. Knapp werden könnte vor Ostern die Verfügbarkeit besonders bei den preisgünstigen Einstiegssegmenten der jeweiligen Haltungsformen“, schätzt BZL-Leiter Goos die Lage ein. „Das ist aber jedes Jahr vor Ostern so und die Regale werden anschließend zeitnah wieder gefüllt sein.“
Versorgungsbilanz: Zahlen nur bis 2022 vergleichbar
Das BZL verwendet in den Versorgungsbilanzen die Bevölkerungszahlen des Statistischen Bundesamtes für die Berechnung von Pro-Kopf-Angaben. Mit dem Zensus 2022 gibt es eine neue Grundlage für die Fortschreibung. In den Bilanzen wurden die Bevölkerungszahlen ab 2022 durch die aktuellen Zahlen aus dem neuen Zensus ersetzt und die Daten zum Pro-Kopf-Verbrauch entsprechend aktualisiert. Eine Vergleichbarkeit mit Werten vorheriger Jahre ist damit derzeit nicht möglich.